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ATRA plus Decitabin bei AML erfolgreich

Resistenzen verkomplizieren den Gebrauch hypomethylierender Substanzen in der Therapie der akuten myeloischen Leukämie (AML). Gerade für nicht fitte, ältere Patienten ist die Prognose schlecht. Kombinationen aus Azacytidin und Valproinsäure (VPA) oder All-Trans-Retinoinsäure (ATRA) könnten dieses Problem umgehen.
Dies war auch Ziel der Phase-2-Studie DECIDER, die 200 unbehandelte AML-Patienten ≥ 60 Jahre, die für eine Induktionschemotherapie nicht infrage kamen, einschloss. Sie erhielten Decitabin alleine oder kombiniert mit VPA, ATRA bzw. beiden Präparaten, erläuterte Professor Dr. Michael Lübbert, Uniklinik Freiburg. Primärer Endpunkt war die objektive Ansprechrate (ORR).
Die Zugabe von ATRA führte zu einer höheren ORR im Vergleich zu Decitabin allein (21,9 % vs. 13,5 %). Wurde VPA zugegeben, so hatte dies keinen Effekt auf die ORR (17,8 % vs. 17,2 %).
Gesamtüberleben um drei Monate verlängert
Auch hinsichtlich des Gesamtüberlebens (OS) gab es Unterschiede: Durch ATRA hatten die Patienten einen signifikanten Vorteil und lebten median 8,2 Monate (vs. 5,1 Monate; HR 0,65; p = 0,006). Der Benefit war in verschiedenen Risikogruppen gegeben. VPA hingegen beeinflusste das mediane OS nicht (6,2 vs. 6,4 Monate; HR 0,94; p = 0,71).
Die Frage stellt sich, warum eine moderate Erhöhung der ORR durch ATRA in einem klinisch signifikanten OS-Vorteil resultiert, so Prof. Lübbert. Eine Erklärung: ATRA und nicht VPA verlängert die Zeit des Ansprechens.
Quellen:
Lübbert M et al. EHA25 Virtual Congress; Abstract S138
EHA25 Virtual Congress
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