Vorteilhafte Fixkombination

Miriam Sonnet

Als Fixkombi sind Daunorubicin und Cytarabin ein starkes Team. Als Fixkombi sind Daunorubicin und Cytarabin ein starkes Team. © molekuul.be – stock.adobe.com

Die Therapie mit CPX-351 ist auch langfristig eine wirksame Option für Patienten mit akuter myeloischer Leuk­ämie. Eine aktua­lisierte Auswertung einer Phase-3-Studie deutet darauf hin, dass Betroffene auch nach fünf Jahren einen Überlebensvorteil haben.

CPX-351, eine Fixkombination aus Daunorubicin und Cytarabin, ist zugelassen für die Behandlung von Erwachsenen mit neu diagnostizierter, therapieassoziierter akuter myeloischer Leukämie oder AML mit myelodysplasiebedingten Veränderungen. Die Zulassung basiert auf den Daten einer Phase-3-Studie, in der die Wissenschaftler Wirksamkeit und Sicherheit der Substanz mit der Standardinduktion aus Daunorubicin und Cytarabin verglichen haben.

Nach einem medianen Follow-up von 20,99 Monaten hatte die Studie ihren primären Endpunkt erreicht: Das mediane Gesamt­überleben war mit 9,56 Monaten im Vergleich zu 5,95 Monaten im Prüfarm signifikant länger als in der Kontrolle (HR 0,69; p = 0,003). Neue Sicherheitssignale gab es nicht, jedoch war die mediane Zeit bis zur Neutrophilen-/Plättchenerholung bei Patienten mit Remission unter CPX-351 verlängert.1 Kollegen um Dr. Jeffrey E. Lancet vom Moffitt Cancer Center in Tampa publizierten nun die Fünf-Jahres-Daten, die die Langzeitwirksamkeit der Fixkombination belegen.2

Die Forscher hatten in die Studie Personen zwischen 60 und 75 Jahren eingeschlossen, darunter Betroffene mit therapieassoziierter Erkrankung oder einer AML mit myelodysplasiebedingten Veränderungen. Die Randomisierung der 309 Teilnehmer erfolgte 1:1 zu CPX-351 oder Cytarabin/Daunorubicin im 7+3-Schema. Auch nach rund fünf Jahren blieb der initiale OS-Vorteil für CPX-351 bestehen: Median lebten die Erkrankten unter der Prüfsubstanz etwa drei Monate länger als im Kontrollarm (9,33 Monate vs. 5,95 Monate; HR 0,70). Nach fünf Jahren betrug die Rate 18 % vs. 8 %.

Die meisten Subgruppen profitierten. Die Autoren geben jedoch zu bedenken, dass teilweise die Patientenzahlen niedrig ausfielen. Unter anderem war das verlängerte OS unabhängig vom Alter der Erkrankten. 264 Teilnehmer starben, darunter 56 % vs. 53 % (Prüf­arm vs. Kontrolle) aufgrund einer Progression. Die Forscher erachteten sechs bzw. sieben Todesfälle als therapiebedingt (jeweils 5 %).

Die Behandlung mit CPX-351 bringt Erkrankten mit AML auch nach fünf Jahren noch einen Überlebensvorteil. Als Limitation der Studie nennen die Autoren das Open-Label-Design, das möglicherweise zu einem Bias geführt hatte. Auch wurden für die neue Auswertung keine neuen Sicherheitsdaten erhoben – Langzeitdaten zur Toxizität von CPX-351 fehlen daher.

Quellen:
1. Lancet JE et al. J Clin Oncol 2018; 36: 2684-92; DOI: 10.1200/JCO.2017.77.6112
2. Lancet Haematol. 2021; 8: e481-e491; DOI: 10.1016/S2352-3026(21)00134-4

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