
Weiterhin OS-Benefit für Patient:innen im Stadium III/IV durch A + AVD

In ECHELON-1 erhielten Patient:innen mit Hodgkin-Lymphom im Stadium III/IV randomisiert für je bis zu sechs Zyklen
- Brentuximab-Vedotin, Doxorubicin, Vinblastin und Dacarbazin (A + AVD) oder
- Doxorubicin, Bleomycin, Vinblastin und Dacarbazin (ABVD).
Prof. Dr. John Radford, Universität von Manchester, präsentierte neue Daten nach einem Follow-up von sieben Jahren. Die Sieben-Jahres-PFS-Rate betrug 82,3 % vs. 74,5 % in Prüfarm vs. Kontrolle (HR 0,68; 95%-KI 0,53–0,86; p = 0,001). Das Gesamtüberleben belief sich auf 93,5 % vs. 88,8 % (HR 0,62; 95%-KI 0,42–0,90; p = 0,011). Der Benefit von A + AVD war dabei konsistent über Subgruppen hinweg zu beobachten.
Therapieoption A+AVD bewertet
Neue Sicherheitssignale gab es nicht. Unter der Prüfkombination kam es mit 19 % vs. 8 % häufiger zu febriler Neutropenie. Die Inzidenz fiel mit 11 % vs. 21 % allerdings in der Gruppe der Patient:innen, die A + AVD und eine G-CSF-Prophylaxe erhalten hatten, niedriger aus als bei denjenigen ohne Prophylaxe. Auch Nebenwirkungen vom Grad 3 oder höher (83 % vs. 66 %) und schwere Toxizitäten (SAE; 43 % vs. 27 %) traten im Interventionsarm häufiger auf als in der Kontrolle. Eine periphere Neuropathie erlitten 67 % vs. 43 %. Nach sieben Jahren hatte sich diese in den meisten Fällen aber verbessert oder sie war komplett verschwunden (A + AVD: 86 %; ABVD: 87 %). Mit 5 % vs. 6 % entwickelten ähnlich viele Patient:innen aus den beiden Studienarmen sekundäre Malignome.
„Die Addition eines Antikörper-Wirkstoff-Konjugats zu einer Chemotherapie war effektiver als ABVD hinsichtlich PFS und OS“, resümierte Prof. Radford. Dieses Ergebnis blieb über mehrere Jahre erhalten. Die Kombination stelle demnach eine Therapieoption dar, wobei man auch andere neue Entwicklungen, die in frühen Studien geprüft werden, im Blick behalten müsse.
Quelle:
International Symposium on Hodgkin Lymphoma 2024
Radford J et al. ISHL13; Abstract P009
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