Weniger Eosinophile dank Antikörper

Dr. Franziska Hainer

Mepolizumab könnte eine Therapie der eosinophilen Ösophagitis darstellen, weitere Untersuchungen sollten folgen. Mepolizumab könnte eine Therapie der eosinophilen Ösophagitis darstellen, weitere Untersuchungen sollten folgen. © gballgiggs – stock.adobe.com

Patienten mit eosinophiler Ösophagitis profitieren möglicherweise von einer Therapie mit dem IL-5-Antikörper Mepolizumab. Studiendaten zufolge ging die Eosinophilenzahl unter der Therapie zurück, der endoskopisch ermittelte Schweregrades der Erkrankung nahm ab.

Patienten mit eosinophiler Ösophagitis hatten in einer Multi­centerstudie unter dem Anti-IL-5-Antikörper Mepolizumab­ zwar weniger Dysphagie als unter Placebo. Allerdings waren die erzielten Ergebnisse nicht statistisch signifikant, berichtet eine Gruppe um Prof. Dr. ­Evans ­Dellon von der Universität North Carolina in Chapel Hill. Die Eosinophilenzahl ging unter der Therapie allerdings zurück, der endo­skopisch ermittelte Schweregrad der Erkrankung nahm ab.

Das Team hatte für die randomisierte Doppelblindstudie 64 Patienten mit eosinophiler Ösophagitis, Dysphagie und erfolgloser PPI-Therapie rekrutiert. In  einer ers­ten Phase ihnen erhielten 31 von ihnen für drei Monate 300 mg Mepolizumab pro Monat, 33 bekamen Placebo. In einer zweiten Phase wurden dann die Patienten der Placebogruppe für drei Monate mit 100 mg Mepolizumab monatlich behandelt, während diejenigen in der Mepolizumabgruppe ihre Therapie unverändert fortsetzten. Diesen zweiten Studienteil schlossen 56 Patienten ab.

Die Dysphagiesymptome, gemessen mittels EoE-Symptom-Activity-Index, reduzierten sich in beiden Gruppen nach drei Monaten Behandlung. Es zeigte sich aber keine statistisch signifikante Verbesserung der Schluckstörung im Vergleich zu Placebo. Ein histologisches Ansprechen mit einer Eosinophilenzahl im Gewebe < 15/hpf* wurde unter drei Monaten Mepolizumab in 42 % der Fälle erreicht, ein Wert von ≤ 6 Eos/hpf in 34 %. Unter Placebo lagen die Raten bei 3 % bzw. 3 %. Eine Therapiedauer von sechs Monaten brachte keine signi­fikante Verbesserung.

Aus Sicht der Autoren könnte das fortgeschrittene Erkrankungsstadium in der Studienpopulation das Ergebnis beeinflusst haben. Sie empfehlen Untersuchungen an leichter Erkrankten.

* hochauflösendes Gesichtsfeld

Quelle: Dellon ES et al. Gut 2023; DOI: 10.1136/gutjnl-2023-330337

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