Wirkt nur zum Teil

Josef Gulden

Angiosarkome lassen sich nur teils mittels Immuntherapie erfolgreich behandeln. Angiosarkome lassen sich nur teils mittels Immuntherapie erfolgreich behandeln. © Vitalii Vodolazskyi – stock.adobe.com

Angiosarkome weisen teilweise eine hohe Tumormutationslast und eine Expression des Checkpoint-Liganden PD-L1 auf. Inwiefern eine Immuntherapie mit Ipilimumab und Nivolumab Wirkung zeigt, wurde nun in einer Phase-2-Studie erprobt.

Ansprechraten auf Taxane werden beim Angiosarkom je nach Studie zwischen 18 % und 89 % angegeben. Aber die Remissionen sind nicht von Dauer, das mediane PFS erreicht 4–9,5 Monate. Das Fünf-Jahres-Überleben liegt für alle Patienten einschließlich derjenigen, deren Erkrankung bei Diagnose lokalisiert ist, zwischen 30 % und 40 %.

Da ein Teil der Angiosarkome eine hohe Tumormutationslast (TMB) aufweist, hofft man, dass sie auf CPI ansprechen. Fallserien deuten auf eine Wirksamkeit der Immuntherapie bei rund der Hälfte der Patienten hin. Deshalb wurde in eine US-amerikanische Basket-Studie der Phase 2 zur Therapie seltener Tumoren mit Nivolumab und Ipilimumab eine Kohorte von Patienten mit Angio­sarkom eingeschlossen.

Ein Viertel der Teilnehmer entwickelte eine Remission

Ipilimumab wurde mit 1 mg/kg alle sechs Wochen und Nivolumab mit 240 mg alle zwei Wochen dosiert. Derzeit sind 16 dieser Patienten auswertbar. Remissionen entdeckten die Forscher um Dr. Michael J. Wagner­, Seattle Cancer Care Alliance, bei 4 der 16 Patienten. Darunter waren drei von insgesamt fünf Patienten (60 %) mit kutanen Angiosarkomen der Kopfhaut oder des Gesichts. Die progressionsfreie Überlebensrate nach sechs Monaten erreichte 38 %.

Drei Viertel hatten Nebenwirkungen, bei denen die Autoren einen Zusammenhang mit der Medikation zumindest für möglich erachteten. Jede dritte davon war vom Grad 3 oder 4. Elf Patienten entwickelten immunologisch bedingte Toxizitäten (68,8 %). Es gab keine toxisch bedingten Todesfälle.

Einer von sieben daraufhin untersuchten Patienten wies eine hohe TMB auf (24 Mutationen/MB). Er erzielte eine partielle Remission. Von drei Teilnehmern, bei denen immunhistochemisch PD-L1 kontrolliert wurde, zeigten zwei eine hohe Expression, und von diesen entwickelte wiederum einer eine partielle Remission.

Quelle: Wagner MJ et al. Immunother Cancer 2021; 9: e002990; DOI: 10.1136/jitc-2021-002990

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Angiosarkome lassen sich nur teils mittels Immuntherapie erfolgreich behandeln. Angiosarkome lassen sich nur teils mittels Immuntherapie erfolgreich behandeln. © Vitalii Vodolazskyi – stock.adobe.com