Zu Hause mal eben auf HIV testen

Um die HIV-Epidemie in den Griff zu bekommen, müssten mehr Menschen auf das Virus getestet werden – auch solche, die nicht zu den klassischen Risikogruppen gehören. In den USA werden jährlich rund 50 000 neue HIV-Infektionen diagnostiziert, 2014 wurden 24 % auf heterosexuelle Aktivitäten zurückgeführt, so Professor Dr. William T. Robinson vom Louisiana State University Health Sciences Center, New Orleans. Viele Frauen und Männer lassen sich aus Angst, Scham oder anderen Gründen nicht beim Arzt testen. Würde ein HIV-Selbsttest besser akzeptiert werden?

Dieser Frage ging das Team um Prof. Robinson in einer Umfrage unter 470 Heterosexuellen nach, die in Gebieten mit erhöhtem Risiko für HIV und Armut lebten. 86 % der Teilnehmer, die in der Analyse berücksichtigt wurden, gaben an, dass sie einen Gratis-Selbsttest daheim durchführen würden, wenn er ihnen z.B. im Rahmen einer Studie oder durch eine Gesundheitseinrichtung mit der Post zugeschickt würde. 54 % wären bereit, ihr Ergebnis dem Anbieter des Tests mitzuteilen, 43 % würden das Ergebnis lieber nur mit ihrem Arzt besprechen, lediglich 1,7 % sagten, dass sie mit niemandem über das Resultat reden würden. 99 % der Teilnehmer gaben an, dass sie bei einem positiven Testergebnis eine Behandlung in Anspruch nehmen würden.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass HIV-Tests für zu Hause ein wirksames Instrument sein könnten, um einige Heterosexuelle zu erreichen, die bisher noch nie getestet wurden“, fassen die Autoren zusammen.

Quelle: Aus der Fachliteratur
Quelle: Robinson WT et al. J Acquir Immune Defic Syndr 2017; 75: 352-356