Ambulante Versorgung Noch Luft nach oben

Niederlassung und Kooperation Autor: Denise Lehmann

Zufriedenheit mit Ausbaupotential. Zufriedenheit mit Ausbaupotential. © tasty_cat – stock.adobe.com

Eine forsa-Umfrage zur medizinischen Versorgung durch Haus- und Fachärzte verweist auf die Zufriedenheit gesetzlich versicherter Patienten, deckt aber auch Verbesserungspotenziale auf.

Gesetzlich Versicherte zeigen sich zufrieden mit der Versorgung durch Haus- und Fachärzte. Bei Wartezeit, Digitalisierung und Erreichbarkeit besteht allerdings noch Handlungsbedarf. So lautet das Ergebnis einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage zur ambulantärztlichen Versorgung, die vom Ersatzkassenverband vdek beauftragt und von forsa durchgeführt wurde.

94 % der Befragten gaben an, mit der Versorgung ihrer Hausärzte sehr oder eher zufrieden zu sein. Für Fachärzte liegen die Werte zwischen 83 und 98 %. Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des vdek, lobt das Engagement der niedergelassenen Ärzte in der Pandemie, sieht aber auch noch Verbesserungspotenzial.

Delegation ist das Gebot der Stunde

Kritisch seien lange Wartezeiten insbesondere bei Fachärzten. 38 % der Befragten warteten mindestens einen Monat auf einen Termin, rund jeder sechste sogar drei Monate und länger. Lösungsansätze bestünden in erweiterten Sprechstundenzeiten, einem besseren Terminmanagement per Onlinevereinbarung und in der Delegation ärztlicher Leistungen an qualifizierte Pflegekräfte und MFA.

Für die Erreichbarkeit – vor allem in ländlichen Gebieten – seien zwei Ansätze relevant: die gezielte Digitalisierung und die Errichtung regionaler Gesundheitszentren. Ärzte seien gehalten, Videosprechstunden und andere telemedizinische Angebote in ihren Praxen anzubieten. Zugleich sei es sinnvoll, haus- und fachärztliche Behandlung sowie weitere Gesundheitsfachberufe an einem Ort zu bündeln. Es sei denkbar, zu diesem Zweck kleinere, nicht länger tragfähige Krankenhäuser umzuwidmen.

Der SpiFa kritisiert die Forderungen des vdek und hinterfragt die Aussagekraft der Umfrage. Diese bilde lediglich Pandemieverhältnisse ab und werde der Leistung der Facharztpraxen nicht gerecht.

Quelle: Pressekonferenz vdek