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Innovationsfonds Zweimal Daumen runter

Niederlassung und Kooperation Autor: Michael Reischmann

Beide Projekte scheiterten bei näherer Betrachtung. Beide Projekte scheiterten bei näherer Betrachtung. © iStock/Cunaplus_M.Faba
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„Keine Empfehlung“ zur Übernahme in die GKV-Regelversorgung für das Projekt „Dimini“. So lautet das Votum des Innovationsausschusses beim G-BA. Ebenso wenig überzeugt hatte der Selektivvertrag „careplus“.

Im Projekt „Dimini“ sollten anhand des Screening-Fragebogens FINDRISK Erwachsene mit einem erhöhten Risiko für Diabetes Typ 2 in Hausarztpraxen erkannt und mittels Coaching zu Lebensstiländerungen gebracht werden. Es konnten aber abschließend keine eindeutigen signifikanten Veränderungen bezüglich der Reduktion des individuellen Körpergewichts (primärer Endpunkt) und der meisten sekundären Endpunkte erzielt werden, heißt es im Beschluss. 43 % der Teilnehmer waren aus dem Projekt, dessen Führung der KV Schleswig-Holstein oblag, ausgestiegen.

„Heterogene Ergebnisse“ wecken Bedenken

Die Evaluation des seit 2007 laufenden Selektivvertrags „careplus der AOK Nordost überzeugte den Ausschuss ebensowenig: „Eine Empfehlung zur breiteren Umsetzung des evaluierten Selektivvertrags kann auf Basis der heterogenen Ergebnisse nicht ausgesprochen werden.“ Zwar führten die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Pflegekräften sowie die verbindlichen Strukturen und Prozesse zu signifikant weniger Klinikeinweisungen. Doch es zeigte sich auch, dass die careplus-Teilnehmer signifikant häufiger fachärztliche Hilfe benötigten. Zudem fielen der Verbrauch von Benzodiazepinen und die Verordnung von Antidepressiva bei Bewohnern ohne Depressionsdiagnose signifikant höher aus.

 Quelle: Innovationsfonds G-BA

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