Die Darm-Hirn-Achse und Phytopharmaka im Fokus – Interview mit Prof. Dr. Martin Storr
Können Sie kurz zusammenfassen: Welchen Aspekten widmen Sie sich bei der Behandlung von funktionellen gastrointestinalen Störungen (FGID) im Hinblick auf die individuelle Therapie?
Bei der Behandlung funktioneller Magen-Darm-Erkrankungen ist wichtig, dass die vielfältigen Empfehlungen der Basistherapie und der speziellen Therapie zur Anwendung kommen. Unter Basistherapie verstehen wir Änderungen der Lebensführung, Anleitung zu verschiedensten Ernährungsfragen sowie Anleitung zu entspannenden Maßnahmen. Zur speziellen Therapie zählen wir Behandlungsformen der Darm-Hirn-Achse, insbesondere die Darmhypnose und die medikamentöse Therapie, ebenso wie die Psychotherapie. Ebenfalls unter spezielle Therapie fallen Nahrungsergänzungsmittel und die Phytotherapie als eines der führenden Verfahren.
Die Darm-Hirn-Achse ist aktuell ein großes Forschungsgebiet. Worauf fokussiert sich hier das Forschungsinteresse?
Eines der spannendsten Forschungsgebiete ist die Darm-Hirn-Achse; hier interessieren sich die Forschenden insbesondere dafür, wie die Kommunikation zwischen Darm und Hirn von statten geht. Wir haben gelernt, dass der größte Teil der Kommunikationssignale eigentlich aus dem Darm ins Gehirn fließen. Ein weiterer wissenschaftlicher Schwerpunkt ist aber auch, wie es möglich ist, die Darm-Hirn-Achse positiv zu beeinflussen. Haben wir früher gedacht, das ist eine reine Domäne der Psychotherapie und der Neuromodulatoren, haben wir in der Zwischenzeit gelernt, dass gerade Phytotherapeutika auch an der Darm-Hirn-Achse ansetzten können.
Welche Daten lassen auf einen Einfluss von Phytotherapeutika auf die Darm-Hirn-Achse schließen?
In einem Tiermodell, in dem reizdarmartige Symptome durch ein Stressmodell nachempfunden werden, haben wir gelernt, dass STW 5-II (Iberogast® Advance) tatsächlich auch an der Darm-Hirn-Achse wirken kann. In diesem Tiermodell, das Reizdarmsyndrome erzeugt, werden gerade die Darm-Hirn-Achse-Signale, wie zentrale Serotoninspiegel, inflammatorische Mastzellmarker und auch funktionelle Darm-Hirn-Achse Symptome wie Stuhlentleerung durch Iberogast® Advance deutlich gebessert, was ein wissenschaftlicher Hinweis darauf ist, dass STW 5-II an der Darm-Hirn-Achse ansetzt.
Herr Professor Storr, wir danken Ihnen für das Gespräch.