Alltagshilfen für Diabetespatienten mit Sehbehinderung
Ein Diabetes mellitus kann im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge gehen. Ungefähr 2000 Menschen pro Jahr erblinden aufgrund einer diabetischen Retinopathie, berichtete Diana Droßel, stellvertretende Vorstandsvorsitzende von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. Sehbehinderungen und Erblindung schränken Menschen, ob mit oder ohne Diabetes, stark ein. Ärzte können betroffenen Patienten mit praktischen Tipps das Leben erleichtern.
Blutzuckermessgerät gibt Auskunft per Ton
Problematisch wird es u.a., wenn sehbehinderte Diabetespatienten ihren Blutzucker manuell messen. So existieren zwar „sprechende“ Geräte, die den Wert ansagen – allerdings muss der Patient den Blutstropfen exakt platzieren, um eine genaue Messung zu garantieren. Abhilfe kann z.B. das System „Contour Next One“ schaffen, das Droßel für blinde Menschen mit Diabetes empfiehlt und das mit der App „Lumind“ gekoppelt werden kann – diese spricht die Ergebnisse verschiedener Blutzuckermessgeräte. Das Gerät gibt nur dann einen Ton von sich, wenn genügend Blut am Teststreifen angebracht wurde. Hört der Patient keinen Ton, so weiß er, dass die Menge unzureichend war und kann nachträufeln.
Sprachausgabe von Smartphones nutzen
Zusätzlich helfe es, senkrecht von unten zu stechen und das Gerät von unten an den Finger zu führen. Um den Blutstropfen zu finden, kann der Betroffene das Gerät ein Stück entfernt an der Hand ansetzen und dann bis zum Tropfen schieben.
Kontinuierliche Glukosemessgeräte (CGM) mit Alarmfunktion oder Flash-Glucose-Monitoring-Systeme (FGM) sind laut Droßel für sehbehinderte Patienten am besten geeignet. Mithilfe eines Smartphones, bei dem die Sprachausgabe eingeschaltet wird, können die Systeme auch von Blinden benutzt werden. Das Smartphone sagt bei Berührung an, in welchem Menü man sich befindet. Durch bestimmte Wischtechniken bzw. Klicks lässt sich das Gerät steuern. Ein iPhone sei dafür besser geeignet als ein Android-Gerät, so Droßel.
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