Colitis ulcerosa Appendektomie als Behandlung?
Patienten mit Colitis ulcerosa (CU) leiden oft an einer ulzerösen Appendizitis. Das Organ gilt als Prädilektionsstelle. In besonders hartnäckigen Fällen belegen Studien den positiven Effekt einer Appendektomie. Wie sieht es mit Patienten aus, die sich in Remission befinden?
Eine Appendizitis tritt in Remission ebenso häufig auf wie in aktiven Phasen, schreiben Lianne Heuthorst und Kollegen von der Universitätsmedizin Amsterdam. Sie hatten 70 Gewebeproben von erwachsenen CU-Patienten untersucht, bei denen zwischen 2012–2019 eine Appendektomie erfolgt war. Die Gründe variierten: Eine Gruppe wollte mit dem Eingriff die bereits erreichte Remission aufrechterhalten, die andere hoffte, auf diesem Weg eine Proktokolektomie noch vermeiden zu können. In der Histologie wurde nicht nur deutlich, dass die Präparate eher der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung ähnelten als einer akuten Appendizitis, mehr als die Hälfte der Patienten wiesen in Remission noch Zeichen einer appendizitischen Entzündung auf.
Deutliche Verbesserung bei starker Entzündung
Das gute endoskopische Ansprechen, welches einige der Patienten mit therapierefraktärer CU nach dem Eingriff zeigten, schien mit der Krankheitsaktivität (Robarts Histopathology Index > 6) zu korrelieren und stützt die Hypothese, dass der Appendix pathogenetisch bei der CU eine Rolle spielt. Für eine allgemeine Empfehlung der Resektion ist es nach Einschätzung der Autoren aber noch zu früh.
Quelle: Heuthorst L et al. United European Gastroenterol J 2021; DOI: 10.1002 /ueg2.12171