Unerkannte Bakterienlast Atemluft sensibler für Tbc-Nachweis als Sputum

Autor: Sabine Mattes

In allen drei Gruppen nahmen die Symptome mit der Zeit ab. (Agenturfoto) In allen drei Gruppen nahmen die Symptome mit der Zeit ab. (Agenturfoto) © 9nong – stock.adobe.com

Zeigen Patienten Tbc-Symptome, ist in jedem Fall Vorsicht geboten. Wie eine Studie zeigte, lässt sich offenbar in der Atemluft auch bei negativem Sputumtest Mycobacterium tuberculosis nachweisen.

Die Erhebung umfasste 102 symptomatische Patienten, die sich zwischen 2020 und 2022 in zwei südafrikanischen Kliniken vorstellten. Die Forscher bildeten drei Gruppen:

  • bestätigte Tbc nach positivem Sputum-Test
  • bestätigte Tbc/klinischer Verdacht nach negativem Sputum-Test
  • keine Tbc

Patienten mit bestätigter Tbc unterzogen sich einer sechsmonatigen medikamentösen Therapie. Die Bakterienlast in ihrerAtemluft wurde zu Studienbeginn, nach zwei Wochen sowie nach zwei und sechs Monaten ermittelt. Bei etwa 90 % der Tbc-Patienten aus den ersten beiden Gruppen konnte im Rahmen der initialen Messung M. tuberculosis nachgewiesen werden – überraschenderweise lag der Wert ebenso in der Gruppe mit negativem Tbc-Befund bei 93 %. Auch im Verlauf der Nachsorge ähnelten sich die Ergebnisse, trotz Medikation.

In allen drei Gruppen nahmen die Symptome mit der Zeit ab. Nach sechs Monaten war M. tuberculosis noch in den Atemproben von 32 % und 20 % der Tbc-positiven sowie 22 % der Tbc-negativen Studienteilnehmer nachweisbar.

Quelle: Patterson B et al. medRxiv preprint 2023; DOI: 10.1101/2022.11.14.22282157