Tuberkulosebefund in drei Tagen: Immunzellnachweis beschleunigt die Diagnostik
Als Goldstandard in der Tuberkulosediagnostik (TB) gilt die Anzucht von Mykobakterien auf geeigneten Kulturmedien. Ärzte müssen so jedoch bis zu acht Wochen auf die Testergebnisse warten, was Gesunde zu unnötig langen Krankenhausaufenthalten zwingt und bei Erkrankten den Therapiebeginn verzögert.
Mit einem alternativen PCR-basierten Schnelltest geht es zwar schneller, das Verfahren ist jedoch wesentlich von der Anzahl der TB-Bakterien im Sputum abhängig, erklärt Dr. Claudia Jafari vom Leibniz-Lungenzentrum Borstel, Mitgliedseinrichtung des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung. Mit dem Ziel, die Erkrankung schnell und sicher nachweisen zu können, entwickelte die Internistin gemeinsam mit Kollegen eine neue Methode. Diese ist unabhängig von der Erregerzahl im Auswurf, stehen doch tuberkulosespezifische T-Lymphozyten im Fokus. Die Immunzellen findet man direkt in den Atemwegen und sie können während einer bronchoalveoläre Lavage entnommen werden, so die Forscher.
Kombi mit PCR ermöglicht Detektionsrate von 98 %
In nur drei Tagen könne man dank der Kombination von PCR-Schnelltest und Immunzellnachweis mehr als 98 % der Infizierten detektieren. Fallen beide Tests negativ aus, sei das Risiko für eine Tuberkuloseinfektion gering.
1. Jafari C et al. Eur Respir J 2018; 51: pii: 1702189
2. Pressemitteilung des Forschungszentrums Borstel vom 12.04.2018
Bereiche
- Allergologie
- Alternativmedizin
- Angiologie
- Chirurgie
- Dermatologie
- Diabetologie
- Endokrinologie
- Gastroenterologie
- Geriatrie
- Gynäkologie
- HNO
- Infektiologie
- Kardiologie
- Naturheilkunde
- Nephrologie
- Neurologie
- Onkologie und Hämatologie
- Ophthalmologie
- Orthopädie
- Pädiatrie
- Palliativmedizin und Schmerzmedizin
- Pneumologie
- Psychiatrie
- Rheumatologie
- Sportmedizin
- Urologie
- Alle Beiträge
- Kongress aktuell