Langes Stillen, guter Stoffwechsel Auch bei Gestationsdiabetes ist anhaltende Brusternährung von Vorteil
Bekanntermaßen wirkt sich Stillen positiv auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit von Müttern aus. Recht wenig bekannt ist hingegen über die Effekte der Brusternährung auf die Stoffwechsellage der Frauen, insbesondere bei Gestationsdiabetes.
Ein Team um Dr. Ines Hebeisen vom Universitätsklinikum Lausanne wollte das ändern und ermittelte die Effekte des Stillens auf die Entzündungswerte, die Körperzusammensetzung und Insulinresistenz von Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes. Eingang in die prospektive Auswertung fanden die Daten von 171 Teilnehmerinnen aus der MySweetheart-Studie. Alle befanden sich in den SSW 24 bis 32.
Die Frauen erhielten Informationen über Gestationsdiabetes sowie eine Beratung zu Ernährung, Lebensstil und Gewichtsregulation während der Schwangerschaft. Zudem wurden sie über die Vorteile des Stillens aufgeklärt. Ein Jahr nach der Geburt wurden Gewicht, Körperzusammensetzung, Insulinresistenz, CRP-Werte und Knochendichte der Mütter bestimmt und die Werte nach einer Stillzeit von weniger als sechs Monaten mit den Ergebnissen nach mehr als sechs Monaten Brusternährung verglichen.
Längeres Stillen blieb ohne Einfluss auf Knochendichte
Stillen über mehr als ein halbes Jahr ging mit einer geringeren Insulinresistenz und niedrigeren Entzündungswerten, mit weniger Körperfett und weniger Gewicht einher. Die Effekte waren unabhängig vom BMI vor der Schwangerschaft, vom Bildungsgrad der Frauen oder vom Bedarf an Antidiabetika während der Gravidität. Ein negativer Effekt auf die Knochendichte fand sich nicht. Eine längere Stillzeit ist für die Stoffwechselgesundheit der Mütter von Vorteil und sollte ihnen daher empfohlen werden, so das Fazit der Autorinnen und Autoren.
Quelle: Hebeisen I et al. BMJ Open Diabetes Res Care 2024; 12: e004117; DOI: 10.1136/bmjdrc-2024-004117