Restriktion als politische Aufgabe Wird gesunde Ernährung den Deutschen schwer gemacht?

Autor: Sabine Mattes

Es reiche nicht aus, an die Eigenverantwortung der Menschen zu appellieren oder auf freiwillige Selbstverpflichtungen der Hersteller zu vertrauen. Es reiche nicht aus, an die Eigenverantwortung der Menschen zu appellieren oder auf freiwillige Selbstverpflichtungen der Hersteller zu vertrauen. © bit24 – stock.adobe.com

Zurückhaltung beim Zucker bringt schon bei den Kleinsten etwas: Eine Zuckerrestriktion im Mutterleib und bis zum zweiten Lebensjahr senkt bei den Kindern das Risiko, später einen Diabetes, eine Hypertonie oder eine Adipositas zu entwickeln.

Eine Zuckerrestriktion von Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende des zweiten Lebensjahres des Kindes kann das Risiko für spätere chronische Krankheiten deutlich reduzieren, so das Ergebnis einer Studie. Danach haben die Kinder mit verminderter Zuckerexposition ein um 35 % geringeres Lebenszeitrisiko für die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes. Zudem sinkt die Gefahr einer Hypertonie oder Adipositas um 20 % bzw. 30 %. „Die Ergebnisse sind alarmierend und verdeutlichen die Dringlichkeit des politischen Handelns“, mahnt Barbara Bitzer, Sprecherin der Deutschen Allianz für Nichtübertragbare Krankheiten.

Es reiche nicht aus, an die Eigenverantwortung der Menschen zu appellieren oder auf freiwillige Selbstverpflichtungen der Hersteller zu vertrauen, betont Bitzer. Sie fordert, „die gesunde Wahl zur einfachen Wahl“ zu machen. Dies bedeute, insbesondere die an Kinder gerichtete Werbung für ungesunde Nahrungsmittel zu limitieren. Außerdem sollten gesunde Lebensmittel steuerlich entlastet und stark gesüßte Getränke mit einer Herstellerabgabe belegt werden. 

Quelle: 
Pressemitteilung – Deutsche Allianz für Nichtübertragbare Krankheiten
1. Tadeja Gracner et al. Science 2024; eadn5421; doi: 10.1126/science.adn5421