Steatose Auf Osteoporose achten

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Innerhalb der zehnjährigen Nachbeobachtungszeit entwickelten mit einem Anteil von 6,4 % versus 5,1 % signifikant mehr Fettleberkranke eine Osteoporose als Probanden ohne hepatische Störung. Innerhalb der zehnjährigen Nachbeobachtungszeit entwickelten mit einem Anteil von 6,4 % versus 5,1 % signifikant mehr Fettleberkranke eine Osteoporose als Probanden ohne hepatische Störung. © crevis- stock.adobe.com

Bei Patienten mit nicht-alkoholischer Fettlebererkrankung (NAFLD) sollte man auch die Knochen im Auge behalten. Denn die Betroffenen leiden häufiger an Osteoporose und Frakturen als hepatisch Gesunde.

Zu diesem Resultat kommen Forscher um Dr. Sven Loosen von der Universitätsklinik Düsseldorf in einer Kohortenstudie auf Basis einer Datenbank, die 7,5 Millionen Fälle aus deutschen Hausarztpraxen umfasst. Eingang in die aktuelle Analyse fanden 50.700 Patienten, bei denen in den Jahren 2000 bis 2015 eine nicht-alkoholische Steatose diagnostiziert worden war. Adjustiert nach Alter, Geschlecht, Indexjahr und drei Begleiterkrankungen (Adipositas, Diabetes, Vitamin-D-/Kalziummangel) wurden diese mit einer gleich großen Gruppe ohne NAFLD verglichen­.

Innerhalb der zehnjährigen Nachbeobachtungszeit entwickelten mit einem Anteil von 6,4 % versus 5,1 % signifikant mehr Fettleberkranke eine Osteoporose als Probanden ohne hepatische Störung. Ein vergleichbares Ergebnis zeigte sich bei den Knochenfrakturen (12,6 % vs. 10,3 %). Der Unterschied wurde in sämtlichen Altersgruppen > 50 Jahre beobachtet und war bei Frauen stärker ausgeprägt, schreiben die Studienautoren. Mit einer gezielten Überwachung dürfte sich daher so mancher Knochenbruch vermeiden lassen.

Quelle: Loosen SH et al. Z Gastroenterol 2021; 60: 1221-1227; DOI: 10.1055/a-1482-9236