Unsere Welt wird immer träger Bewegungsmangel ist ein globaler Trend

Autor: Dr. Melanie Söchtig

Aktuelle Daten deuten darauf hin, dass dabei bislang nur zaghafte Fortschritte erzielt wurden. Aktuelle Daten deuten darauf hin, dass dabei bislang nur zaghafte Fortschritte erzielt wurden. © Sergii Pavlovskyi – stock.adobe.com

Wer sich wenig bewegt, schadet seiner Gesundheit. Bis 2030 soll daher die körperliche Inaktivität weltweit um 15 % gesenkt werden. Bislang ist die globale Bilanz wenig vielversprechend. Wie schneidet Deutschland ab – sind wir auf dem richtigen Weg?

Die World Health Assembly (WHA) hat das Ziel gesetzt, bis 2030 die körperliche Inaktivität weltweit verglichen mit 2010 um 15 % zu senken. Aktuelle Daten deuten jedoch darauf hin, dass dabei bislang nur zaghafte Fortschritte erzielt wurden.

Ein Wissenschaftlerteam ermittelte die Prävalenz unzureichender körperlicher Aktivität bei Erwachsenen aus 163 Ländern und Regionen im Zeitraum von 2000 bis 2022. Hierfür analysierte es insgesamt 507 Studien. Als zu wenig aktiv galten dabei Personen, die nicht das allgemein empfohlene Level erreichten (pro Woche 150 min mäßig intensive oder 75 min intensive Bewegung oder entsprechende Kombination).

Dies war 2022 nach Schätzung der Autorengruppe bei fast einem Drittel der Weltbevölkerung (31,3 %) der Fall. Damit ist die Häufigkeit von körperlicher Inaktivität im Vergleich zu 2000 (23,4 %) und 2010 (26,4 %) gestiegen. Am höchsten waren die Zahlen in den einkommensstarken Teilen der Asien-Pazifik-Region, dicht gefolgt von Südasien. Ozeanien wies die niedrigste Prävalenz auf, gefolgt von Subsahara-Afrika. Die Prävalenz lag bei Frauen um fünf Prozentpunkte höher als bei Männern, wobei es deutliche regionale Unterschiede gab.

Hierzulande betrug 2022 die altersstandardisierte Prävalenz von Inaktivität 12 %. Somit zählt Deutschland zu den 22 Ländern der Erde, die der Untersuchung zufolge bis zum Jahr 2030 das 15%-Ziel wahrscheinlich erreichen werden.

Quelle: Strain T et al. Lancet Glob Health 2024; 12: e1232-e1243; DOI: 10.1016/S2214-109X(24)00150-5