Post-COVID Individuelles Bewegungstraining verstärkt die Fatigue nicht

Autor: Sabine Debertshäuser

Menschen mit mittelschwerem Post-COVID-Syndrom sind oft erheblich beeinträchtigt. Menschen mit mittelschwerem Post-COVID-Syndrom sind oft erheblich beeinträchtigt. © jirsak – stock.adobe.com

Menschen mit mittelschwerem Post-COVID-Syndrom sind oft erheblich beeinträchtigt, viele sogar berufsunfähig. Eine stationäre Rehabilitation kann ihnen helfen, wieder auf die Beine zu kommen. 

Im Rahmen der PoCoRe*-Studie wurden knapp 1.100 Patientinnen und Patienten mit mittelschwerer Erkrankung behandelt. Die überwiegend weiblichen Teilnehmer (Altersdurchschnitt 50 Jahre) litten insbesondere an einer schweren Fatigue oft in Kombination mit Atembeschwerden und kognitiven Einschränkungen. Insgesamt waren 60 % der Kranken arbeitsunfähig, 80 % bereits seit mehr als sechs Monaten.

Die Teilnehmenden absolvierten eine fünfwöchige, stationäre Reha. In den Kliniken wurde mit multimodalen Therapiekonzepten gearbeitet, die sich an den jeweiligen körperlichen, psychischen und kognitiven Problemen orientierten. Qi Gong oder Yoga standen ebenso auf dem Stundenplan wie kognitives Training, Psychotherapie und ein individuell angepasstes Bewegungsprogramm.

Im Laufe der Reha kam es zu einer signifikanten Verbesserung der Sechs-Minuten-Gehstrecke, gegen Ende erreichten die Patientinnen und Patienten mit durchschnittlich 534 Metern nahezu Normalwerte. Auch Lungenfunktion und psychische Symptome entwickelten sich positiv. Zudem erwies sich die Befürchtung, dass körperliches Training die Fatigue mitunter verstärken könne, als unbegründet. Allerdings gab es auch nur geringe Fortschritte in Bezug auf Fatigue, selbiges galt für die Kognition. Was der Erfolg der Reha für die Rückkehr in den Berufsalltag bedeutet, muss die Auswertung des Follow-ups zeigen. Eine gezielte Reha-Nachsorge sowie eine langfristige Begleitung bei der beruflichen Wiedereingliederung könnten helfen.

* Post-COVID-Rehabilitation

Quelle: Pressemitteilung – Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie