Cholestase: Geringes Risiko für Totgeburten
Zwar ist eine Schwangerschaftscholestase eher selten. Das erleichtere aber keineswegs die Beratung der betroffenen Eltern, die sich Sorgen um das Wohlergehen ihres ungeborenen Kindes machen. Denn derzeit gebe es keine wirksame Behandlung des Gallenstaus, erklären Dr. Kirsten R. Palmer von der Monash University in Clayton und ihre Kollegen.
Da dürften die Studienergebnisse von Dr. Caroline Ovadia vom King’s College in London und Kollegen ohne Frage zur Entspannung bei Eltern und Ärzten beitragen. Die Wissenschaftler hatten in ihrer Metaanalyse, für die sie Daten von mehr als 170 000 Schwangerschaften auswerteten, zwar tatsächlich zunächst mehr Totgeburten bei Frauen mit der Gallenstauung gefunden. Als sie aber ins Detail gingen, zeigte sich, dass das nicht für alle Betroffenen gleichermaßen galt: Das Risiko war umso größer, je stärker der Gallensäurespiegel im mütterlichen Serum angestiegen war.
Betroffene Frauen wöchentlich kontrollieren
Für Frauen mit Werten zwischen 40 und 99 µmol/l entsprachen die Totgeburten der Rate in der Allgemeinbevölkerung. Erst bei höheren Konzentrationen stieg die Zahl der totgeborenen Kinder an. Solch hohe Werte fanden die Wissenschaftler allerdings nur bei einem Bruchteil der Erkrankten. Da die Serumspiegel im Verlauf der Schwangerschaft stark schwanken können, sollten sie bei betroffenen Frauen möglichst wöchentlich kontrolliert werden.
1. Palmer KR et al. Lancet 2019; 393: 899-909
2. Ovadia C et al. A.a.O.