Erdnussallergiker meiden zu oft Mandeln, Walnüsse und andere Knabberkerne
Früher wurden Erdnussallergiker vor dem Konsum von sogenannten „tree nuts“ (Baumnüssen), wie Mandel, Cashew, Pistazie, Hasel-, Pekan-, und Walnuss, gewarnt. Man fürchtete parallel bzw. neu auftretende Reaktionen oder Erdnusskontaminationen durch die Verarbeitung. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass zwar viele Erdnussallergiker gegen weitere Nüsse sensibilisiert sind, aber weniger als 7 % an einer durch Provokation gesicherten Allergie leiden. Deshalb spricht eigentlich nichts gegen den Verzehr, zumal Mandeln, Walnüsse etc. die Gesundheit fördern und ein weniger restriktives Essverhalten nicht nur entspannter, sondern auch billiger ist. Wie das in der Realität aussieht, untersuchte das Team um Dr. S. Shahzad Mustafa von der Rochester Regional Health an 258 erdnussallergischen Kindern im Alter von 3–10 Jahren.
Die allermeisten Erdnussallergiker vertrugen Mandeln gut
37 % der Teilnehmer aßen Baumnüsse generell, 24 % zumindest manche Arten. Ein Großteil von ihnen gehörte zu der Gruppe, deren Eltern sich auch von Warnhinweisen à la „Könnte Spuren enthalten“ nicht abschrecken ließen (37 % der Teilnehmer). Knapp 39 % vermieden Nüsse komplett: die Hälfte aus Angst vor einer Kontamination, 16 % hatten keine Lust drauf, 13 % waren noch zu jung und bei 12 % lag es am hohen Allergie-Risiko. Die Sensibilisierungsraten auf die verschiedenen Baumnüsse lagen zwischen 43 und 54,3 %, wobei Mandeln den niedrigsten und Cashews den höchsten Wert aufwiesen. Ein zusätzlicher Provokationstest zeigte, dass knapp 90 % Mandeln vertrugen.
Quelle: Mustafa SS et al. Ann Allergy Asthma Immunol 2019; DOI: 10.1016/j.anai.2019.11.027