Frauenhirne mögen‘s heiß: Kognitive Leistung nimmt mit der Temperatur zu

Autor: Tobias Stolzenberg

Steigt die Raumtemperatur, läuft auch die Kognition auf Hochtouren. Zumindest bei Frauen. Steigt die Raumtemperatur, läuft auch die Kognition auf Hochtouren. Zumindest bei Frauen. © ra2 studio – stock.adobe.com

Frauenhirne sind bei höheren Temperaturen produktiver, Männer denken in kühlerer Umgebung besser. Nur blöd, wenn beide Geschlechter im selben Büro arbeiten.

Innerhalb einer Stunde sollten 543 Studenten Wortbildungs-, Rechen- und Logikaufgaben lösen. Dafür waren die Probanden randomisiert verschiedenen Raumtemperaturen zwischen 16 und 33 °C zugeordnet worden. Als Anreiz erhielten sie eine leistungsorientierte finanzielle Belohnung.

Frauen zeigten bessere rechnerische und sprachliche Leistungen, je wärmer es war. Die Männerhirne hingegen taten sich mit steigender Temperatur bei den Matheaufgaben und der Wortbildung zunehmend schwer. Auf das logische Schlussfolgern hingegen hatte die Umgebungstemperatur keinen Einfluss.

Die männliche Denkkraft verringerte sich dabei weniger stark, als die kognitiven Fähigkeiten der Frauen zunahmen. Somit ließe sich die durchschnittliche Produktivität in Büros, in denen Frauen und Männer gemeinsam arbeiten, durch eine warme Umgebung steigern, meinen die Autoren.

Auch für die Interpretation wissenschaftlicher Untersuchungen zur kog­nitiven Leistung seien ihre Ergebnisse von Bedeutung: Um Experimente korrekt auswerten zu können, müssten Forscher die Zusammenhänge zwischen Raumtemperatur, Geschlecht der Probanden und Denkvermögen berücksichtigen.

Quelle: Chang TY, Kajackaite A. PLoS One 2019; 14: e0216362