Frauenhirne mögen‘s heiß: Kognitive Leistung nimmt mit der Temperatur zu
Innerhalb einer Stunde sollten 543 Studenten Wortbildungs-, Rechen- und Logikaufgaben lösen. Dafür waren die Probanden randomisiert verschiedenen Raumtemperaturen zwischen 16 und 33 °C zugeordnet worden. Als Anreiz erhielten sie eine leistungsorientierte finanzielle Belohnung.
Frauen zeigten bessere rechnerische und sprachliche Leistungen, je wärmer es war. Die Männerhirne hingegen taten sich mit steigender Temperatur bei den Matheaufgaben und der Wortbildung zunehmend schwer. Auf das logische Schlussfolgern hingegen hatte die Umgebungstemperatur keinen Einfluss.
Die männliche Denkkraft verringerte sich dabei weniger stark, als die kognitiven Fähigkeiten der Frauen zunahmen. Somit ließe sich die durchschnittliche Produktivität in Büros, in denen Frauen und Männer gemeinsam arbeiten, durch eine warme Umgebung steigern, meinen die Autoren.
Auch für die Interpretation wissenschaftlicher Untersuchungen zur kognitiven Leistung seien ihre Ergebnisse von Bedeutung: Um Experimente korrekt auswerten zu können, müssten Forscher die Zusammenhänge zwischen Raumtemperatur, Geschlecht der Probanden und Denkvermögen berücksichtigen.
Quelle: Chang TY, Kajackaite A. PLoS One 2019; 14: e0216362