Thromboembolierisiko Gefahr für junge Schwergewichte

Autor: Annette Kanis

Für alle Teilnehmer lagen Informationen zum BMI im Alter von 8 und 20 Jahren sowie zu pubertären BMI-Veränderungen vor. (Agenturfoto) Für alle Teilnehmer lagen Informationen zum BMI im Alter von 8 und 20 Jahren sowie zu pubertären BMI-Veränderungen vor. (Agenturfoto) © Africa Studio – stock.adobe.com

Männer, die schon als Kinder übergewichtig waren, haben im späteren Leben ein bis zu 48 % erhöhtes Risiko für ein thromboembolisches Ereignis.

Etwas geringer ist es offenbar, wenn ein hoher Body-Mass-Index (BMI) nicht schon in der Kindheit, sondern erst in der Jugend erreicht wird (Hazard Ratio, HR, 1,40). Forscher um Lina Lilja von der Universität Göteborg untersuchten den Zusammenhang zwischen frühem Übergewicht und späterem Risiko für venöse und arterielle thromboembolische Ereignisse (VTE bzw. ATE). Grundlage für ihre Auswertungen waren die Daten von 37.672 Männern der Geburtsjahrgänge 1945 bis 1961. Die Informationen stammten aus der schwedischen bevölkerungsbasierten BMI Epidemiology Study (BEST) und weiteren nationalen schwedischen Registern.

Für alle Teilnehmer lagen Informationen zum BMI im Alter von 8 und 20 Jahren sowie zu pubertären BMI-Veränderungen vor. Die Nachbeobachtungszeit betrug durchschnittlich 42,4 Jahre, gerechnet ab dem 20. Geburtstag.

In diesem Zeitraum kam es in 1.683 Fällen zu einer VTE, in 144 Fällen zu einer ATE und bei insgesamt 1.780 Männern zu einem ersten thromboembolischen Ereignis jeglicher Art. Männer mit Normalgewicht (BMI < 25 kg/m2) sowohl in der Kindheit als auch im jungen Erwachsenenalter dienten bei den Risikoberechnungen als Referenz.

Abgesehen davon, dass sich die Studienergebnisse nur auf Männer und nicht auf beide Geschlechter beziehen, sind weitere Limitationen zu benennen. So konnten Risikofaktoren wie Rauchen, Diabetes, Immobilität, körperliche Aktivität, BMI im mittleren Lebensalter, Biomarker oder Komorbiditäten in Kinderheit und Jugend aufgrund mangelnder Daten nicht berücksichtigt werden.

Quelle: Lilja L et al. J Intern Med 2023; DOI: 10.1111/joim.13617