Je aktiver die Arthritis, desto mehr Thromboembolien
Es gibt schon länger Hinweise darauf, dass Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) häufiger venöse Thromboembolien (VTE) erleiden. Besonderes Interesse an diesem Thema weckte vor zwei Jahren ein Sicherheitssignal aus Studien mit Januskinase-Inhibitoren.
Die Frage, ob und wie das VTE-Risiko mit der Krankheitsaktivität zusammenhängt, blieb bislang unbeantwortet. Wissenschaftler des Karolinska Instituts in Stockholm haben nun in einer bevölkerungsweiten Register-Studie mit Daten des Swedish Rheumatology Quality Registers diese Beziehung untersucht.
Das Risiko für venöse Thromboembolien lag in der Kohorte mit rund 46.000 RA-Patienten insgesamt fast doppelt so hoch wie in der Allgemeinbevölkerung (Risk Ratio, RR, 1,88). Die Höhe dieser Gefahr stand in deutlichem Zusammenhang zur Krankheitsaktivität, welche die Forscher mittels Disease Activity Score 28 (DAS28) ermittelten. Für Teilnehmer mit hoher Krankheitsaktivität fand sich im Verlauf des folgenden Jahres ein zweifach höheres Risiko als für solche in Remission (RR 2,03). Aber auch diejenigen in Remission waren stärker gefährdet als die Allgemeinbevölkerung. Die Autoren empfehlen deshalb, bei Patienten mit rheumatoider Arthritis ein VTE-Risiko-Assessment durchzuführen.
Quelle: Molander V et al. Ann Rheum Dis 2020; DOI: 10.1136/annrheumdis-2020-218419