Immunität gegenüber SARS-CoV-2 auch nach acht Monaten stabil

Autor: Kathrin Strobel

Es bleibt abzuwarten, ob die gebildeten SARS-CoV-2-Antikörper auch die neuen Virusmutationen neutralisieren können. Es bleibt abzuwarten, ob die gebildeten SARS-CoV-2-Antikörper auch die neuen Virusmutationen neutralisieren können. © Oqvector – stock.adobe.com

In der ersten Welle der Coronapandemie galt Ischgl als einer der Virus-Hotspots schlechthin. Nun gibt es gute Neuigkeiten aus dem Skiort.

Im April 2020 wurde in einer großen Antikörperstudie getestet, wie viel Prozent der Einwohner von Ischgl eine Immunität gegen SARS-CoV-2 aufweisen. Im November erklärten sich knapp über 900 erwachsene Freiwillige erneut zu einer Blutabnahme bereit. 801 davon hatten bereits an der Erstuntersuchung teilgenommen, erklärte Studienleiterin Dr. ­Wegene Borena­ vom Institut für Virologie an der Medizinischen Universität Innsbruck. Von diesen 801 Menschen hatten 51,4 % im April Antikörper gegen SARS-CoV-2 gebildet. Im November lag die Seroprävalenz noch immer bei 45,4 %. Damit konnten bei fast 90 % der im April seropositiven Ischgler auch im November spezifische Antikörper nachgewiesen werden. 

Zudem wurden 93 Teilnehmer auf eine SARS-CoV-2-spezifische zelluläre Immunität hin untersucht. „Eine T-Zellimmunantwort ließ sich auch in Proben mit kaum oder nicht mehr nachweisbarem Antikörpertiter belegen, was die Rolle der zellulären Immunität nach COVID-19 untermauert“, berichtete die Leiterin des Instituts für Virologie, Professor Dr. Dorothee­ von ­Laer.

Aus Sicht der Virologin erkläre u.a. die hohe Seroprävalenz in Ischgl, warum es dort im Herbst 2020 keine nennenswerte zweite Welle gegeben habe. Während die Neuinfektionsrate in der Gemeinde bei unter einem Prozent lag, kam es in anderen vergleichbaren Regionen in Österreich zu weit mehr Ansteckungen. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie der Paris Lodron Universität Salzburg.

Zusammenfassend kann man die Ergebnisse durchaus als „Good News“ bezeichnen, meinte der Rektor der Medizinischen Universität, Professor Dr. Wolfgang­ Fleischhacker­. „Ischgl ist ein Fall, der Hoffnung macht“, bestätigte Prof. de Laer. Allerdings beginne mit der weiteren Verbreitung der südafrikanischen Virusvariante auch dort der Schutzwall zu bröckeln. In einer weiteren Untersuchung soll nun getestet werden, inwieweit die bei den Einwohnern von Ischgl vorhandenen Antikörper diese Virusvariante neutralisieren können.

Quelle: Pressekonferenz – Medizinische Universität Innsbruck