CO2-Fußabdruck im Blick haben Ist bei Endoskopen Ein- oder Mehrweg besser?

Autor: Nina Arndt

Einen möglichen Ansatz bieten Mehrwegendoskope. Einen möglichen Ansatz bieten Mehrwegendoskope. © Maria Sbytova - stock.adobe.com

Die gastroenterologische Endoskopie gilt als dritthäufigster Verursacher von gefährlichen Abfällen in Krankenhäusern. Umso wichtiger ist es, dass endoskopische Untersuchungen nachhaltiger werden: Einen möglichen Ansatz bieten Mehrwegendoskope.

Der CO2-Fußabdruck von Einwegendoskopen ist 2,5-mal höher als der von Mehrweggeräten. Ein Forscherteam um Dr. Mathieu Pioche vom Hospices Civils de Lyon hat die Emissionen, die während des Lebenszyklus eines Gastroskops entstehen, analysiert.

Die Emission pro Anwendung ist mit 10,9 kg CO2-Äquivalent bei Einwegendoskopen höher als bei Mehrweggeräten (4,7 kg). Der Unterschied von 6,2 kg CO2-Äquivalent entspricht etwa der Menge, die man mit einer Autofahrt von 28 km in einem Benziner produziert oder die ein durchschnittlicher Haushalt innerhalb von sechs Tagen verursacht. Zudem werden für den Einmalgebrauch mehr fossile Ressourcen benötigt (130 MJ vs. 61 MJ). Der Wasserverbrauch (6,2 m3) liegt hingegen unter dem für Reusables (9,5 m3). Bei den Einmalgeräten wirkt sich vor allem die Produktion negativ aus. Bei wiederverwendbaren Geräten ist die Wiederaufbereitung besonders umweltschädlich. Einschränkend merkt das Autorenteam an, dass Einweggeräte in einem Zentrum, in dem nur wenige Endoskopien durchgeführt werden, möglicherweise nachhaltiger sein könnten als Mehrwegendoskope.

Quelle: Pioche M et al. Gut 2024; DOI: 10.1136/gutjnl-2024-332293w