Schlaganfall Kardiale Komplikationen verschlechtern Prognose
Treten kurz nach einem ischämischen Schlaganfall kardiale Probleme auf, steigt das Langzeitrisiko für weitere gravierende Herz-Kreislauf-Ereignisse inklusive erneutem Insult. Dies zeigte die retrospektive Analyse von Patientendaten aus 53 medizinischen Einrichtungen. Eingeschlossen waren Schlaganfallpatienten mit Fünf-Jahres-Follow-up.
Bei einem Teil von ihnen kam es in den ersten vier Wochen nach dem Schlaganfall zu neuen kardialen Auffälligkeiten: 11,1 % entwickelten ein akutes Koronarsyndrom, 8,8 % Vorhofflimmern bzw. -flattern, 6,4 % eine Herzinsuffizienz, 1,2 % schwerwiegende ventrikuläre Arrhythmien und 0,1 % ein Takotsubo-Syndrom. Diese Patienten hatten eine schlechtere Prognose als Kontrollpersonen mit unproblematischem Verlauf. Sie erlitten nicht nur deutlich öfter einen Herzinfarkt oder kamen aus anderen Gründen erneut in die Klinik. Signifikant erhöht war in dieser Gruppe jeweils auch die Fünf-Jahres-Gesamtmortalität: akutes Koronarsyndrom (Odds Ratio, OR, 1,49), Vorhofflimmern oder -flattern (OR 1,45), Herzinsuffizienz (OR 1,83), schwerwiegende ventrikuläre Arrhythmien (OR 2,08).
Ein neu aufgetretenes Takotsubo-Syndrom war assoziiert mit schwerwiegenden kardiovaskulären Ereignissen (OR 1,89). Das Fünf-Jahres-Risiko für einen erneuten Schlaganfall lag indes nur bei Patienten mit Vorhofflimmern oder -flattern deutlich höher (OR 1,10).
Quelle: Buckley BJR et al. Stroke 2022; DOI: 10.1161/STROKEAHA.121.037316