Kognitive Defizite nach Schlaganfall – Demenz kann sich schleichend entwickeln
Die kognitive Leistungsfähigkeit kann sich nach Apoplex deutlich verschlechtern – bis hin zur Post-Schlaganfall-Demenz. Der Verlauf ist aber höchst variabel, erklärte Professor Dr. Marko Düring vom Klinikum der Universität München.
Relativ selten kommt es zum strategischen Hirninfarkt, bei dem der Schlaganfall unmittelbar zur Demenz führt. Ein wahrscheinlicherer Verlauf ist die Multiinfarkt-Demenz, bei der wiederholte Schlaganfälle ein ums andere Mal zu nicht komplett reversiblen kognitiven Einbußen führen, die letzten Endes in eine Demenz münden. Für beide Formen gilt: Je höher das kognitive Ausgangsniveau liegt und je größer die Resilienz, umso später entwickeln Betroffene tatsächlich eine Demenz.
Die kognitiven Fähigkeiten können aber auch erst im Langzeitverlauf nach Schlaganfall abnehmen. Diese verzögerte progressive Störung ist auf eine sekundäre Neurodegeneration außerhalb des eigentlichen Infarktgebietes zurückzuführen, oft auch auf eine begleitende Mikroangiopathie.
Weniger als 26 Punkte sprechen für hohes Risiko
Mit geeigneten Screeningverfahren lässt sich die Wahrscheinlichkeit für eine Demenz nach Schlaganfall früh vorhersagen. Patienten, die im Montreal Cognitive Assessment weniger als 26 Punkte erzielen, haben im Vergleich zu Personen mit höheren Werten ein fünffach größeres Risiko für eine Demenz und eine funktionelle Abhängigkeit. Die Mortalität ist um den Faktor 7 erhöht.
Quelle: Arbeitstagung NeuroIntensivMedizin – ANIM 2021 digital
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