Deutscher Krebskongress 2024 Kardiotoxizität onkologischer Therapien
Zurzeit wird die S3-Leitlinie „Supportive Therapie bei onkologischen PatientInnen“ überarbeitet. Im Update entsteht unter anderem ein neues Kapitel zu Kardiotoxizitäten onkologischer Therapien. „Ich glaube, dass wir die Bedeutung der Kardiotoxizität seinerzeit gar nicht richtig erfasst haben“, schildert Dr. Faber den Grund für das noch fehlende Kapitel.
In der aktualisierten Version wird die S3-Leitlinie umfassend auf Kardiotoxizitäten eingehen – nicht nur von Zytostatika, sondern auch von neuen Wirkstoffklassen. Damit einher gehen auch Nebenwirkungen, die früher nicht oder nur wenig aufgetreten sind. „Hier schieben sich zum Beispiel auch die Entzündungen am Herzen in den Vordergrund“, erläutert der Onkologe.
Verbesserungspotenzial sieht Dr. Faber in der Zusammenarbeit von Onkolog:innen und Kardiolog:innen. So sei ihm keine Tumorkonferenz bekannt, an der regelmäßig auch ein Kardiologe bzw. eine Kardiologin teilnimmt. Dafür reichen vermutlich auch in Zukunft die Kapazitäten nicht aus. Darum sei es umso wichtiger, Patient:innen zuverlässig zu identifizieren, die von einer Mitbetreuung in der Kardiologie profitieren würden.
Was es noch zur Kardiotoxizität zu berichten gibt, wer ein Risiko für solche Nebenwirkungen hat und wie man dieses über Scores berechnen kann, erläutert Dr. Faber im kompletten Interview, das wir mit ihm beim 36. Deutschen Krebskongress in Berlin geführt haben.
Quelle: Deutscher Krebskongress 2024