Den Kognitionsverlust bremsen Kombitherapie hilft bei rezidivierender Depression

Autor: Alexandra Simbrich

Ältere mit leichter kognitiver Beeinträchtigung oder Major Depression haben ein erhöhtes Risiko für kognitiven Abbau und Demenz. Ältere mit leichter kognitiver Beeinträchtigung oder Major Depression haben ein erhöhtes Risiko für kognitiven Abbau und Demenz. © vectorfusionart - stock.adobe.com

Erstmals wurde die Langzeitwirkung einer Kombitherapie aus Cognitive Remediation Therapy und transkranieller Gleichstromstimulation bei älteren Erwachsenen untersucht. Das Ergebnis zeigt: Ein Kognitionsverlust konnte signifikant verlangsamt werden, insbesondere bei rezidivierender Depression.

Ältere mit leichter kognitiver Beeinträchtigung oder Major Depression haben ein erhöhtes Risiko für kognitiven Abbau und Demenz. Möglicherweise liegt das an einer verringerten kortikalen Plastizität. Der Bedarf an Interventionen, die dem entgegenwirken, ist hoch.

Einige Studien haben in diesem Zusammenhang die Wirksamkeit einer Kombination aus Cognitive Remediation Therapy (CRT) und transkranieller direkter Gleichstromstimulation (tDCS) untersucht. Allerdings hatten diese Arbeiten lediglich kurze Zeiträume betrachtet. Zudem waren Personen mit rezidivierender Major Depression unberücksichtigt geblieben.

Daher führten Forschende von der Universität Toronto eine Studie mit älteren Erwachsenen durch, die entweder eine kognitive Beeinträchtigung, eine rezidivierende Major Depression oder beides aufwiesen. Die 375 Teilnehmenden erhielten über acht Wochen hinweg entweder eine CRT plus tDCS an fünf Tagen pro Woche oder eine Scheinbehandlung, jeweils gefolgt von fünftägigen Auffrischungen zweimal im Jahr. Primär wurde analysiert, wie sich die Hirnleistung veränderte. Standardwerte für die kognitiven Tests ermittelte das Autorenteam anhand von 75 gesunden Vergleichspersonen.

Bis zum Monat 60 nahm die Kognition in der Interventionsgruppe signifikant langsamer ab als bei den Kontrollpersonen. Die Exekutivfunktionen besserten sich zumindest akut, langfristig profitierten die Behandelten von einem gebesserten verbalen Gedächtnis. Bei rezidivierender Depression und geringem genetischen Alzheimerrisiko wirkte die Therapie besser als bei isolierter kognitiver Beeinträchtigung. Dies deutet darauf hin, dass die Ursachen der Demenz bei leicht gestörter Denkleistung und Major Depression unterschiedlich sein dürften, schlussfolgert das Autorenteam.

Quelle: Rajji TK et al. JAMA Psychiatry 2024; doi: 10.1001/jamapsychiatry.2024.3241