Darmkrebs mit Lebermetastasen Lebertransplantation verbessert Überleben deutlich

Autor: Alexandra Simbrich

Bei kolorektalen Karzinomen mit Lebermetastasen ermöglicht die vollständige Resektion der Metastasen den Betroffenen langfristig die besten Chancen. Bei kolorektalen Karzinomen mit Lebermetastasen ermöglicht die vollständige Resektion der Metastasen den Betroffenen langfristig die besten Chancen. © mi_viri - stock.adobe.com

Eine Lebertransplantation in Kombination mit Chemotherapie verbessert das Fünf-Jahres-Überleben bei kolorektalen Karzinomen mit inoperablen Lebermetastasen signifikant. Die TRANSMET-Studie zeigt, dass diese Strategie das Sterberisiko im Vergleich zur alleinigen Chemotherapie um 63 % senkt.

Bei kolorektalen Karzinomen mit Lebermetastasen ermöglicht die vollständige Resektion der Metastasen den Betroffenen langfristig die besten Chancen. Das Fünfjahresüberleben mit dieser Behandlung liegt bei 40 %. Allerdings können die Metastasen nur bei etwa einem Drittel der Erkrankten entfernt werden, schreibt ein Team um Prof. Dr. René Adam von der Universität Paris-Saclay in Villejuif. In der TRANSMET-Studie untersuchten sie daher, ob die Kombination von Chemotherapie und Lebertransplantation zu einem besseren Gesamtüberleben führt als die Chemotherapie allein. Hierfür rekrutierten sie 94 Erwachsene mit dauerhaft inoperablen Lebermetastasen eines resezierten, kolorektalen Karzinoms, die keine extrahepatischen Metastasen aufwiesen und auf eine systemische Chemotherapie angesprochen hatten. Die Teilnehmenden erhielten 1:1 randomisiert eine Chemotherapie plus Lebertransplantation (innerhalb von zwei Monaten nach dem letzten Chemotherapiezyklus) oder eine alleinige Chemotherapie.

Die Patientinnen und Patienten waren im Median 54 Jahre alt, 41 % waren Frauen. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 59,3 Monate. Die Lebertransplantation verbesserte die Prognose deutlich: In der Intention-to-treat-Population lag das Fünf-Jahres-Überleben nach Lebertransplantation plus Chemotherapie bei 56,6 % und in der Gruppe derer mit alleiniger Chemotherapie bei 12,6 %. Das Risiko, nach der Behandlung innerhalb von fünf Jahren zu versterben, war mit Lebertransplantation signifikant um 63 % geringer (Hazard Ratio, HR, 0,37) als für diejenigen mit Chemotherapie allein. In der Per-Protocol-Analyse lagen die Fünf-Jahres-Überlebensraten bei 73,3 bzw. 9,3 %. Das mediane Überleben war in der Transplantationsgruppe noch nicht erreicht, nach alleiniger Chemotherapie betrug es 26,6 Monate. Das progressionsfreie Überleben nach fünf Jahren, einer der sekundären Endpunkte, lag bei 19,9 vs. 0 %. Das Risiko für ein Fortschreiten der Erkrankung war nach Lebertransplantation plus Chemotherapie um 66 % geringer (HR 0,34). Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse traten bei 80 bzw. 83 % der Teilnehmenden auf. 

Quelle: Eastern Cooperative Oncology Group
Adam R et al. Lancet 2024; 404: 1107-1118; doi: 10.1016/S0140-6736(24)01595-2