Sublinguale Immuntherapie Mehr als nur Symptomkontrolle

Autor: Tobias Stolzenberg

Die SLIT scheint die bronchiale Immunabwehr gegenüber Viren gestärkt zu haben. Die SLIT scheint die bronchiale Immunabwehr gegenüber Viren gestärkt zu haben. © Andre – stock.adobe.com

Das Exerbationsrisiko bei allergischem Asthma lässt sich durch eine allergenspezifische Immuntherapie reduzieren, ebenso die Häufigkeit bakterieller Infekte. Offensichtlich gibt es weitere Benefits.

Beim allergischen Asthma kann eine allergenspezifische Immuntherapie Exazerbationen verhindern und bakteriellen Atemwegsinfektionen vorbeugen. Dass die Behandlung auch die antivirale Abwehr beeinflusst, haben Wissenschaftler nun anhand einer Studie mit 39 Hausstauballergikern gezeigt.

Über 24 Wochen erhielten 20 Teilnehmer eine sublinguale Immuntherapie (SLIT) mit Milbenextrakt, die 19-köpfige Kontrollgruppe bekam ein Placebo. Zu Studienbeginn und nach Therapieende wurde im Labor die Reaktion von entnommenen bronchialen Epithelzellen auf eine Stimulation untersucht.

Die Zellen der SLIT-Patienten produzierten mehr IFN-b und IFN-λ sowie IL-6 und TNF-α. Die Sekretion von IL-33 ging gegenüber dem Ausgangswert eher zurück. TSLP*, IL-4, IL-10 und IL-13 blieben unverändert. Die SLIT scheint die bronchiale Immunabwehr gegenüber Viren gestärkt zu haben, so die Autoren. Diese Ergebnisse lassen zudem Rückschlüsse darauf zu, warum eine SLIT Asthmapatienten so gut vor Exazerbationen schützt.

* thymic stromal lymphopoietin

Quelle: Woehlk C et al. Am J Respir Crit Care Med 2023; DOI: 10.1164/rccm.202209-1708OC