Melanom-Therapie: Fruchtbarkeit zum Thema machen
Das Wichtigste ist, frühzeitig an die Fertilität und einen potenziellen Kinderwunsch der Patienten zu denken, erläuterte Dr. Elisabeth Livingstone, Hautklinik und Hauttumorzentrum, Universitätsklinikum Essen, zum Umgang mit adjuvanten zielgerichteten und immunonkologischen Therapien beim malignen Melanom. Dies gelte bei Frauen und Männern.
Fachinformationen bieten bisher nur wenige Daten
Das Problem: Es gibt nur wenig Daten zu diesem Thema. Fertilitätsstudien am Menschen sind nur eingeschränkt möglich und tierexperimentelle Daten nicht ohne Weiteres übertragbar. In den Fachinformationen der Substanzen finden sich auch deshalb kaum Angaben. Auch Registerdaten für eine retrospektive Datenauswertung sind Mangelware, betonte die Referentin.
Harte Fakten gibt es derzeit weder zu den MAPK-Inhibitoren noch zu den Checkpointhemmern. Es sei aber nicht auszuschließen, dass die neuen Medikamente in Organsysteme eingreifen, die für die Fertilität wichtig sind, betonte Dr. Livingston. Auch spezifische Nebenwirkungen könnten die Fruchtbarkeit indirekt beeinflussen.
Auswirkungen sowohl für Männer als auch für Frauen
Bei der Hemmung des MAPK-Signalwegs etwa könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Spermiogenese irreversibel beeinträchtigt wird, da dieser Signalweg eine Rolle bei der Zellteilung und -differenzierung spielt. Bei den Anti-PD1-Antikörpern zeigen Untersuchungen zur PD1- und PD-L1-Expression, dass diese auf Proteinebene nur in sehr geringem Maß im Hoden und im Ovar exprimiert werden. In der Plazenta lässt sich aber eine sehr starke PD-L1-Expression nachweisen, erläuterte Dr. Livingston.
Einflussfaktoren sind zahlreich
Quelle: 29. Deutscher Hautkrebskongress