Motivation steigern Mit E-Mails zur besseren Grippe-Impfquote
Wie sich die Bereitschaft zur Grippeschutzimpfung bei älteren Menschen durch E-Mails erhöhen lässt, hat eine Gruppe um Dr. Niklas Johansen von der Universität Kopenhagen untersucht. Die Wissenschaftler hatten für die Grippesaison 2022/2023 neun verschiedene digitale Mailings konzipiert, die sie randomisiert an 964.870 Menschen im Alter von 65 Jahren und älter schickten. Der Versand erfolgte über das in Dänemark übliche elektronische Briefsystem der Regierung, das auch für Verwaltungsangelegenheiten und für den Austausch im Gesundheitssystem verwendet wird.
Wie sich zeigte, war ein bestimmter Text mit Informationen über die kardiovaskulären Vorteile der Grippevakzinierung am erfolgreichsten. Das entsprechende Mailing brachte bei den angeschriebenen Senioren die Impfrate auf 81 %. Menschen mit kardiovaskulären Risiken, die sich in der Saison zuvor nicht hatten impfen lassen, waren für diese spezielle E-Mail ganz besonders empfänglich. Die Impfbereitschaft ließ sich auch durch die wiederholte Zusendung und entsprechende Erinnerungsmails erhöhen.
Zwar verbesserte sich die Impfquote lediglich um einen einzigen Prozentpunkt, schreiben die Autoren. Sie verweisen aber auf das große Potenzial, das derartige Kampagnen insbesondere für Länder mit einem hohen Anteil älterer Menschen bieten dürften. Zudem sei die Maßnahme mit 0,04 US-Dollar pro Schreiben ausgesprochen preiswert und lasse sich beliebig skalieren.
Quellen: 1. Johansen ND et al. Lancet 2023; DOI: 10.1016/S0140-6736(23)00349-5 / 2. Stockwell M. Lancet 2023; DOI: 10.1016/S0140-6736(23)00453-1