Aktinische Keratose ausbremsen Mit HPV-Impfung gingen bestehende Läsionen deutlich zurück

Autor: Sabine Debertshäuser

Gegen HPV gerichtete Impfstoffe könnten sich – insbesondere bei hellhäutigen Bevölkerungsgruppen – als nützlich für das Management von AK erweisen. Gegen HPV gerichtete Impfstoffe könnten sich – insbesondere bei hellhäutigen Bevölkerungsgruppen – als nützlich für das Management von AK erweisen. © Kt Stock – stock.adobe.com

Aktinische Keratosen (AK) entstehen in erster Linie auf dem Boden von kumulativer UV-Strahlung und gelten als Vorstufe des Plattenepithelkarzinoms der Haut. Obwohl die Progressionsrate pro Läsion auf unter 1 % pro Jahr geschätzt wird, besteht bei Menschen mit mehreren AK ein erhöhtes Risiko, was nicht zuletzt steigende sozioökonomische Kosten bedeutet.

Die Frage, ob eine Impfung gegen humane Papillomaviren (HPV) die Krankheitslast der Betroffenen mit AK reduzieren kann, war Gegenstand der randomisierten VAXAK-Studie aus Dänemark. Für ihre Untersuchung hatte das Forscherteam um Dr. Emily Wenande vom Bispebjerg Hospital der Universität Kopenhagen 69 immunkompetente Personen (medianes Alter 76 Jahre) mit multiplen* AK rekrutiert. Die Teilnehmenden  wurden nach dem Zufallsprinzip randomisiert und erhielten ein 9-valentes Alpha-Papillomavirus-Vakzin oder eine Scheinimpfung mit isotonischer Kochsalzlösung i. m. zu Beginn sowie nach zwei und sechs Monaten. Dicke Hautwucherungen (Olsen-Grad II-III) wurden nach sechs und neun Monaten per Kryotherapie versorgt.

Primärer Endpunkt war die prozentuale Verringerung der AK-Basiswerte zwei, sechs, neun und zwölf Monate nach der ersten Impfung. Zu den sekundären Ergebnissen gehörten die Gesamtzahl der AK, neu aufgetretene AK, die Reaktion speziell bei dicken Läsionen und die Anzahl der histologisch bestätigten Plattenepithelkarzinome, die im einjährigen Nachbeobachtungszeitraum diagnostiziert wurden.

Die mediane AK-Reduktion war über den gesamten Studienzeitraum hinweg in der Verum-Gruppe höher als bei den Kontrollen (35 vs. 25 % in Monat 2; 47 vs. 29 % in Monat 6; 58 vs. 42 % in Monat 9; 58 vs. 47 % in Monat 12). Entsprechend war die Gesamtzahl der AK in der HPV-vakzinierten Gruppe sowohl nach einem halben Jahr (median 14 vs. 17) als auch nach zwölf Monaten (10 vs. 16) niedriger. Die Rate der innerhalb des Beobachtungszeitraums neu aufgetretenen AK oder Plattenepithelkarzinome unterschied sich hingegen nicht.

Die Ergebnisse nach zwei und sechs Monaten erreichten statistische Signifikanz, berichtet die Autorengruppe. Gegen HPV gerichtete Impfstoffe könnten sich – insbesondere bei hellhäutigen Bevölkerungsgruppen – als nützlich für das Management von AK erweisen, so ihr Fazit.

* mindestens 15 klinische AK-Läsionen in einem Testbereich von 50-100 cm² auf Kopf, Rumpf oder Extremitäten

Quelle: Wenande E et al. JAMA Dermatol 2025; DOI: 10.1001/jamadermatol.2025.0531