Einmalige HPV-Impfung reicht offenbar aus
Die Impfung gegen Humane Papillomaviren (HPV) wird für Kinder und Jugendliche ab neun Jahren angeraten – unabhängig vom Geschlecht. Für einen vollständigen Schutz empfiehlt die STIKO für diese Altersgruppe zwei Impfungen im Abstand von mindestens fünf Monaten. Erfolgt die erste Vakzinierung im Alter über 15 Jahre, sind zwei weitere Dosen notwendig. Das maximale Alter für empfohlene Nachholimpfungen liegt bei 17 Jahren.
Derzeit mehren sich die Hinweise darauf, dass bereits eine Impfdosis ausreichen könnte, um einen langfristigen Schutz vor zervikalen präinvasiven Läsionen herzustellen, berichtete Professor Dr. Fred Zepp von der Universitätsmedizin Mainz. In einer in Indien durchgeführten Studie mit 17 729 Mädchen und Frauen im Alter zwischen 10 und 18 Jahren zeigten die 28 %, die lediglich eine Dosis des tetravalenten Impfstoffs erhalten hatten, zwar niedrigere Antikörpertiter als die Patientinnen mit zwei oder drei Dosen. Dennoch wiesen sie eine anhaltende Immunantwort gegen die HPV-Typen 16 und 18 auf. Die Inzidenz von HPV-16- und HPV-18-Infektionen war über alle drei Gruppen im gesamten Beobachtungszeitraum von sieben Jahren ähnlich.
Ähnliche Resultate in weiteren Studien
Diese Daten wurden in weiteren Studien (zum Beispiel aus Costa Rica, Dänemark, Australien und den USA) bestätigt. In keiner der Untersuchungen – mit jeweils mehreren Tausend bis mehreren Hunderttausend Patientinnen – gab es nennenswerte Unterschiede zwischen den Impfgruppen. Diese Ergebnisse sprechen dafür, dass die einmalige Gabe des Impfstoffs einen ähnlich guten Schutz vor HPV-Infektionen bietet wie eine zwei- oder dreimalige, so das Fazit des Referenten.
Quelle: 13. Pädiatrie-Update-Seminar (Online-Veranstaltung)