Das zweite Hirn und die Psyche Morbus Crohn macht Stress im Kopf

Autor: Maximilian Benedikt Rossol

Die Assoziation zwischen Fatigue und dem MRT-Befund konnte nur bei Patienten in Remission nachgewiesen werden. Die Assoziation zwischen Fatigue und dem MRT-Befund konnte nur bei Patienten in Remission nachgewiesen werden. © MohammedElAmine – stock.adobe.com

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa verursachen viele körperliche Beschwerden. Ein wesentlicher Krankheitsanteil kommt aber auch psychischen Aspekten zugute.

Es gibt neue Hinweise dafür, dass die Hirn-Darm-Achse für die Entstehung extraintestinaler Symptome bei M. Crohn eine Rolle spielt, v.a. was Fatigue im Remissionsstadium angeht. Forscher der Uniklinik Mannheim untersuchten bei 67 Crohn-Patienten und 42 gesunden Kontrollen das Volumen der grauen Substanz mittels kranieller MRT. Zudem erfassten sie extraintestinale Symptome wie Fatigue, Depression und Angstzustände via Fragebogen und bestimmten das fäkale Calprotectin.

Die höchsten Scores in den Fragebogen hatten Patienten mit aktiver Erkrankung. Auch stellten die Forscher ein verringertes Volumen der grauen Substanz im präzentralen Gyrus und anderen sensomotorischen Arealen im Vergleich zu den Kontrollen fest. Die Assoziation zwischen Fatigue und dem MRT-Befund konnte jedoch nur bei Patienten in Remission nachgewiesen werden. Mit erhöhtem Calprotectin bestand ein Zusammenhang bei aktiver Erkrankung.

Quelle: Thomann A et al. J Crohns Colitis 2024; 483; DOI: 10.1093/ecco-jcc/jjad.212.0613