Neue Gürtelrose-Vakzine ist effektiver
Ein kanadisches Forscherteam um Dr. Andrea Tricco vom St. Michael’s Hospital in Toronto wertete die internationalen Studiendaten aus. In ihre Metaanalyse zur Wirksamkeit und Sicherheit der beiden Impfstoffe flossen Behandlungsinformationen von mehr als zwei Millionen über 50-Jährigen.
Das Ergebnis ihrer Metaanalyse: Die rekombinante Subunit-Vakzine, deren Immunogenität durch ein Adjuvans verstärkt wird, erwies sich bezüglich der Impfeffektivität dem etablierten Impfstoff als überlegen. Das heißt, die Inzidenz einer labormedizinisch bzw. ärztlich bestätigten Gürtelrose war nicht nur geringer als unter Placebo, sondern auch als unter dem attenuierten Lebendimpfstoff.
Allerdings erlitten die mit der neuen Vakzine behandelten Studienteilnehmer häufiger Nebenwirkungen: Das Risiko für Lokalreaktionen an der Injektionsstelle, beispielsweise Rötung oder Schwellung, stieg im Vergleich zum attenuierten Lebend-impfstoff um 79 % und im Vergleich zu Placebo um das 5,6-Fache.
Bezüglich des Risikos für Allgemeinsymptome, schwere Behandlungskomplikationen sowie Todesfälle unterschieden sich die beiden Vakzinen jedoch nicht. In ihrem Studienkommentar sieht Dr. Phuc Le von der Cleveland Clinic, Ohio, das Einsatzgebiet der neuen Vakzine insbesondere in der Risikogruppe der über 70-Jährigen.
Schutzdauer noch unklar
Neben dem Nebenwirkungsprofil bestehe ein Nachteil des rekombinanten im Vergleich zum Lebendimpfstoff darin, dass für einen ausreichenden Schutz zwei Impfstoffdosen verabreicht werden müssen. Die Dauer des Impfschutzes sowie der Grad der Schutzwirkung bezüglich der Post-Zoster-Neuralgie sein gegenwärtig noch unklar.
1. Tricco AC et al. BMJ 2018; 363: k4029
2. Le P. A.a.O.: k4203