Parkinson: Insulinresistenz wird bei Erkrankten oft verkannt

Autor: Maria Fett

Ärzte erkennen das Problem vor allem bei Patienten nur selten. Ärzte erkennen das Problem vor allem bei Patienten nur selten. © iStock.com/noipornpan

Insulinresistent trotz normaler Blutzuckerwerte? Bei Morbus Parkinson ist das wohl ein häufiges und doch oft unerkanntes Problem.

Annähernd zwei Drittel der nicht-diabetischen Parkinsonpatienten könnten von einer Insulinresistenz betroffen sein. Dennoch erkennen Ärzte das Problem vor allem bei übergewichtigen Patienten nur selten. Dabei haben Wissenschaftler eine reduzierte Glukosetoleranz schon länger als potenziellen Risikofaktor für Morbus Parkinson im Visier.

Dr. Elliot J. Hogg vom Cedar-Sinai Medical Center in Los Angeles und seine Kollegen haben das Phänomen genauer beleuchtet und bei 154 nicht-diabetischen Parkinsonpatienten Nüchternblutzucker und Insulin erhoben. Anschließend korrelierten sie die Werte mit anderen metabolischen Indikatoren sowie motorischen und nicht-motorischen Symptomen der Erkrankung.

Hohe Prävalenz auch unter Normalgewichtigen

Trotz normaler Nüchternglukose und zumeist unauffälliger HbA1c-Werte zeigten fast 60 % der Probanden eine reduzierte Reaktion auf ihr eigenes Insulin. Zwar waren Adipöse doppelt so häufig betroffen wie Normalgewichtige, mit über 40 % war die Prävalenz bei Letzteren dennoch hoch. Einen Zusammenhang zwischen Insulinresistenz und kognitivem Verfall fanden die Forscher nicht.

Quelle: Hogg E et al. J Parkinson Dis 2018; 8: 259-265