Parkinson: Frauen leben kürzer als Männer
Forscher von der Universität Umeå haben in einer populationsbasierten Studie Daten von 182 Patienten erhoben, die zwischen Januar 2004 und April 2009 neu an einem idiopathischen Parkinsonismus erkrankt waren. Dazu zählten die Autoren die eigentliche Parkinson-Krankheit, atypische Parkinson-Syndrome im Rahmen sonstiger neurodegenerativer Erkrankungen (Multisystematrophie, progressive supranukleäre Blickparese) sowie nicht näher eingrenzbaren Parkinsonismus. Die überwiegende Mehrzahl litt an einer primären Parkinson-Krankheit.
In einem Zeitraum von im Schnitt knapp acht Jahren starben 109 von ihnen. Das waren fast doppelt so viele wie in der vergleichbaren Allgemeinbevölkerung (standardisierte Sterberate, SMR, 1,84). Das erhöhte Sterberisiko betraf aber keineswegs alle im gleichen Ausmaß: Besonders hohe Gefahr liefen Patienten mit atypischen Syndromen (SMR 3,32) und – entgegen dem allgemeinen Trend – Frauen (SMR 2,25).
In der Gruppe mit Parkinson-Krankheit im engeren Sinne erwies sich zudem eine leichte kognitive Einschränkung, die bereits zum Zeitpunkt der Diagnose bestand, als Risikofaktor für einen früheren Tod (SMR 2,17). Und schließlich fiel auf, dass die Lebensspanne von Patienten mit Zeichen einer Entzündungsreaktion (z.B. Liquor-Leukozytose) kürzer ausfiel: Ihr Sterberisiko war etwa versechsfacht. Dieser Befund könnte die Grundlage für Studien liefern, die immunmodulatorische Interventionen bei M. Parkinson prüfen.
Quelle: Bäckström D et al. Neurology 2018; e2045-e2056