Künstliche Intelligenz Schöne neue Welt – Unterstützung kommt vom Chatbot

Autor: Sabine Debertshäuser

Neben einer Anpassung der rheumatologischen Weiterbildung könnten neue Technologien wie KI helfen, die Versorgungsengpässe abzubauen. Neben einer Anpassung der rheumatologischen Weiterbildung könnten neue Technologien wie KI helfen, die Versorgungsengpässe abzubauen. © FAMILY STOCK – stock.adobe.com

Rheumatologen könnten durch KI bald Unterstützung bekommen: In einer Studie hat ChatGPT die Fragen von Lupuspatienten nicht nur mitfühlend, sondern qualitativ auch besser beantwortet als die menschlichen Kollegen.

Entzündlich-rheumatische Erkrankungen wie der Systemische Lupus Erythematodes (SLE) sind eine erhebliche Belastung für Betroffene, und viele haben Fragen zu ihrer Erkrankung. Bei deren Beantwortung könnte der Einsatz von ChatGPT-4 helfen, wie die ChatSLE-Studie von Wissenschaftlern aus Hamburg und Marburg unterstreicht. Sie hatten dem Chatbot häufige Fragen SLE-Kranker präsentiert und die Antworten mit denen von Lupusexperten verglichen. Die Prüfung bestand aus den 100 meistgestellten Fragen zu SLE; die Antworten stehen Patienten auf einer Website des Verbands Lupus Europe* in 14 Sprachen zur Verfügung. Dabei geht es u.a. um das Abrufen von Behandlungsmöglichkeiten und Strategien zur Verbesserung der Lebensqualität.

Die verblindete Auswertung beeindruckte: Die KI beantwortete die Fragen qualitativ besser als die menschlichen Kollegen, berichtet die Studienleiterin Dr. Isabell Haase, Rheumatologin am UKE Hamburg. Darüber hinaus waren die Antworten des maschinellen Assistenzsystems ausführlicher und wurden als ebenso mitfühlend wahrgenommen wie die der Experten. Dabei müsste die Empathie der Kommunikation aber noch von Betroffenen geprüft werden, betonen die Autoren.

Die Ergebnisse sprechen für einen Einsatz von ChatGPT: Für eine gute Arzt-Patienten-Beziehung ist ein einfühlsames Gespräch unabdingbar, je länger, desto besser. Aber die Zeit für eingehende Beratung ist knapp und der Fachkräftemangel in der Rheumatologie eine zusätzliche Herausforderung. Neben einer Anpassung der rheumatologischen Weiterbildung könnten neue Technologien wie KI helfen, die Versorgungsengpässe abzubauen.

* lupus100.org

Quelle: Pressemeldung der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie e.V.