Zwei Jahre Long-COVID? Studie zeigt Erholungsraten bei Jugendlichen

Autor: Annette Kanis

Wie lange dauert Long-COVID bei Jugendlichen? Eine Studie zeigt: Zwei Drittel erholen sich innerhalb von zwei Jahren, doch 30 % leiden weiter. Wie lange dauert Long-COVID bei Jugendlichen? Eine Studie zeigt: Zwei Drittel erholen sich innerhalb von zwei Jahren, doch 30 % leiden weiter. © DisobeyArt – stock.adobe.com

Eine große Kohortenstudie aus England zeigt, dass sich mehr als zwei Drittel der Jugendlichen mit Long-COVID innerhalb von zwei Jahren erholen. Allerdings bleibt ein Drittel der Betroffenen weiterhin symptomatisch – mit einem fast doppelt so hohen Risiko für Mädchen und junge Frauen.

In einer in England durchgeführten Kohortenstudie wurde untersucht, wie lange es dauert, bis sich Kinder und Jugendliche von Long COVID erholen. Die Forschenden nutzten Daten von 12.632 Personen im Alter von 11 bis 17 Jahren, die auf eine SARS-CoV-2-Infektion getestet worden waren. 943 von ihnen hatten einen positiven PCR-Test und 233 wiesen drei Monate nach der Erkrankung Long-COVID-Symptome auf. Weitere Befragungen fanden 6, 12 und 24 Monate nach dem Test statt.

Die Anhaltspunkte für Long COVID wurden gemäß einer Konsensdefinition erfasst. Sie besagt, dass junge Betroffene mehr als ein Symptom wie Müdigkeit, Schlafstörungen, Kurzatmigkeit oder Kopfschmerzen aufweisen sowie Probleme mit Mobilität, Selbstversorgung oder üblichen Aktivitäten haben, über Schmerzen/Unbehagen, große Sorgen oder Traurigkeit klagen.

Mehr als zwei Drittel der Betroffenen waren nach zwei Jahren symptomfrei. Weiterhin Beschwerden hatten 30 %. Auffällig war, dass Mädchen und junge Frauen im Vergleich zu Jungen und jungen Männern ein fast doppelt so hohes Risiko hatten, mindestens zwei Jahre darunter zu leiden.

Weniger stark Betroffene erholten sich schneller

Laut den Forschenden kann es Überschneidungen der erfassten Symptome mit einem prämenstruellen Syndrom gegeben haben. Ältere Teenager und Personen mit stark ausgeprägten Long-COVID-Symptomen erholten sich seltener als jüngere bzw. weniger schwer Betroffene.

Die PCR-Tests wurden durchgeführt, bevor die Delta- und Omikron-Varianten vorherrschend waren. Über Langzeitauswirkungen von Infektionen mit diesen Varianten lässt die Studie keine Schlüsse zu. Zudem beruhen die Ergebnisse auf Selbstauskünften der Kinder und Jugendlichen.

Quelle:  Pressemitteilung University College ­London