Ischämischer Schlaganfall Triglyceride ins Visier nehmen
Erhöhte Triglyzeride sind bei Patienten nach atherothrombotischem Schlaganfall mit einem höheren Risiko für weitere schwere kardiovaskuläre Ereignisse assoziiert. So lag in einer japanischen Studie mit 870 Schlaganfall- und TIA-Patienten die Rate an kardiovaskulären Ereignissen (Schlaganfall, akutes Koronarsyndrom oder vaskulär bedingter Tod) im Folgejahr bei denjenigen mit Hypertriglyzeridämie (Serumwerte nüchtern ≥ 150 mg/dl) deutlich über der von Patienten ohne erhöhte Triglyzeride (20,9 % vs. 9,7 %).
Außerdem hatten die Teilnehmer mit Hypertriglyzeridämie signifikant häufiger intrakranielle Gefäßstenosen, schreiben Takao Hoshino von der Abteilung für Neurologie, Women’s Medical University Hospital in Tokio, und Kollegen. Das triglyzeridbedingte erhöhte Risiko für Gefäßereignisse betraf unter den Patienten mit atherothrombotischem Apoplex sowohl diejenigen mit signifikanten intrakraniellen Stenosen als auch die mit einer Stenose der A. carotis. Mit rezidivierenden Episoden kardioembolischer Schlaganfälle war die Hypertriglyzeridämie indes nicht assoziiert.
Der Zusammenhang zwischen hohen Triglyzeridspiegeln und kardiovaskulären Ereignissen blieb auch nach Berücksichtigung von LDL-Werten und Statintherapie bestehen (Hazard Ratio, HR, 2,46). Die Hypertriglyzeridämie solle deshalb mit allen Mitteln bekämpft werden, resümieren die Autoren. Dazu gehöre neben der Statintherapie körperliche Bewegung, Diät und die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren.
Quelle: Hoshino T et al. Neurology 2022; DOI: 10.1212/WNL.0000000000200112