Über die E-Zigarette zur Kippe
Eine Metaanalyse bestätigt die starke Assoziation zwischen E-Zigaretten-Konsum und späterem Tabakrauchen (Odds Ratio, OR 4,59). Die gepoolte adjustierte Analyse ergab mit einer rund dreifachen Erhöhung des Chancenverhältnisses einen etwas schwächeren, aber noch immer deutlichen Zusammenhang (OR 2,92). Eindeutige Aussagen zu besonders gefährdeten Subgruppen und der Beziehung zwischen Häufigkeit des E-Zigarettenkonsums und dem späteren Rauchen fanden sich nicht, schreiben die Autoren. Mit den Zahlen ist keinesfalls ein kausaler Zusammenhang belegt, stellen sie klar.
Keine exakten Angaben zum Nikotingehalt der Liquids
Einbezogen in die 17 Einzelstudien waren nicht-rauchende Jugendliche und Erwachsene unter 30 Jahren mit dem selbstberichteten Endpunkt Rauchen zu irgendeinem Zeitpunkt. Zusätzlich wurden zahlreiche Parameter zur Adjustierung abgefragt.
Die aktuellen Studien zum Thema haben noch immer keine optimale Methodik, monieren die Autoren. So setzen sämtliche Arbeiten bei der Datenerfassung lediglich auf Fragebogen und verzichten darauf, die Angaben der Teilnehmer mit biochemischen Verfahren zu bestätigen. Auch existieren bisher keinerlei Untersuchungen mit Negativkontrollen, die einen möglichen Kausalzusammenhang erkennbar machen könnten.
Nicht zuletzt mangelt es den allermeisten Untersuchungen an konkreten Angaben zum Nikotingehalt der E-Liquids, was die Interpretation der Ergebnisse und deren Einordnung erschwert, beklagen die Autoren. Zur Stützung bzw. Entkräftung der Gateway-Hypothese, der zufolge das Vaping eine spätere Raucherkarriere bahnt, tauge die vorliegende Metaanalyse deshalb leider noch immer nicht.
Quelle: Khouja JN et al. Tob Control 2020; DOI: 10.1136/tobaccocontrol-2019-055433