E-Zigaretten machen anfälliger für Infektionen
Rauchen verändert das orale Mikrobiom und fördert Zahnfleischerkrankungen. Dabei scheinen insbesondere E-Zigaretten einen schlechten Einfluss auf die Bakterienkomposition im Mund zu haben. Das Team um Smruti Pushalkar vom New York University College of Dentistry hat die Mundflora von je 40 Rauchern (von nikotinhaltigen E-Zigaretten und konventionellen Kippen) untersucht und mit der von 39 Nichtrauchern verglichen.
Bei den Zahnfleischerkrankungen lagen die traditionellen Raucher mit 73 % vorn, gefolgt von „Elektrorauchern“ (43 %) und Nichtrauchern (28 %). Sah man sich die Zusammensetzung der Mundflora an, ließen sich viele Arten nachweisen, die als Indikator für eine schlechte parodontale Gesundheit gelten. Allerdings schien das Mikrobiom der E-Zigaretten-Raucher im Vergleich zu dem normaler Qualmer zusätzlich das Immunsystem zu beeinflussen.
Der Dampf wirkt entzündungsfördernd
Insbesondere die IL-6 und IL-β-Spiegel waren bei ihnen deutlich erhöht. Wie In-vitro-Versuche zeigten, wurde IL-6 nach Exposition gegenüber E-Zigarettendampf hochreguliert und dadurch die inflammatorische Antwort verstärkt. Gleichzeitig machte der Dampf die Zellen anfälliger für bakterielle Infektionen, was laut den Autoren bedeuten könnte, dass E-Raucher ein höheres Infektionsrisiko haben.
Quelle: Pushalkar S et al. iScience 2020; 23: 100884; DOI: 10.1016/j.isci.2020.100884