Vermehrte Koronarverkalkung kann Extremsportlern nichts anhaben
Extremsportarten wie Marathon oder Triathlon sind in den letzten Jahren vermehrt in den Fokus der Wissenschaft geraten. Denn gerade bei sehr sportlichen Athleten wurden häufig vermehrt Kalkablagerungen in den Koronararterien beobachtet. Sowohl die Ursachen als auch die Auswirkungen sind allerdings bislang unklar.
Hat beispielsweise ein Hobby-Extremsportler mit einem Agatston-Score von mehr als 100 Einheiten (AU) ein erhöhtes Sterberisiko? Dieser Frage gingen Wissenschaftler des Cooper Institute in Dallas in einer prospektiven Beobachtungsstudie nach. Das Team um Dr. Laura F. DeFina analysierte die Untersuchungsergebnisse von fast 22 000 Männern im mittleren Alter von 52 Jahren. Alle Teilnehmer waren zwischen 1998 bis 2013 von der Cooper Clinic, einem Institut zur Gesundheitsvorsorge, betreut worden.
Die US-amerikanischen Wissenschaftler fanden jedoch keine Hinweise auf eine erhöhte Mortalität. Die Gruppe der sportlichsten Männer erreichte laut eigenen Angaben beim Joggen eine Leistung von 3000 MET*-Minuten pro Woche. Hinweise auf eine erhöhte Sterberate vermochten die Studienautoren nicht zu detektieren.
Intensives Training bleibt erlaubt
In der Gruppe der sportlichsten Männer mit einer geringen Koronarverkalkung (< 100 AU) war die Sterblichkeit im Vergleich zu weniger sportlichen (< 1500 MET-Minuten pro Woche) halb so hoch bzw. bei stärkeren Verkalkungen (≥ 100 AU) um 23 % geringer. Damit spricht selbst bei Männern mit einem „steinernen Herz“ nichts gegen ein intensives Training, so die Autoren.
* Metabolic Equivalent of Task
Quelle: DeFina LF et al. JAMA Cardiology 2019; 4: 174-181