Völlegefühl, Schmerzen und Reflux bei Diabetes – Gastroparese abklären
Eine verzögerte Magenentleerung tritt sowohl beim Typ-1- als auch beim Typ-2-Diabetes auf. US-Forscher untersuchten, wie häufig andere Endorganschäden (Retinopathie, Nephropathie, periphere Neuropathie) bei Diabetes-Patienten mit Gastroparese-Symptomen auftreten. An der Studie nahmen 133 Erwachsene mit entsprechenden gastrologischen Beschwerden teil – 59 mit Typ-1- und 74 mit Typ 2-Diabetes. Patienten mit endoskopisch sichtbaren organischen Veränderungen waren von der Teilnahme ausgeschlossen.
Symptome auch bei normaler Passage möglich
Eine verlangsamte Magenentleerung konnte bei 103 Patienten bestätigt werden. 30 Teilnehmer hatten die Symptome trotz normalem oder beschleunigtem Transport, schreiben Dr. Henry P. Parkman von der Temple University in Philadelphia und Kollegen. Die Häufigkeit der Diabetes-Komplikationen Retinopathie, Nephropathie und periphere Neuropathie waren zwischen beiden Diabetes-Typen nicht signifikant unterschiedlich. Eine diabetische Triopathie, d.h. alle drei Organschäden kombiniert, war selten, trat aber bei Typ-1-Diabetes häufiger auf als bei Typ-2-Patienten (10 % vs. 3 %).
Oft liegen noch andere Komplikationen vor
Allerdings litten Studienteilnehmer mit verzögerter Magenentleerung öfter an einer Retinopathie (36 % vs. 10 %) und an Diabeteskomplikationen allgemein (1 % vs. 0,5 %) als die 30 Studienteilnehmer ohne bestätigte Gastroparese. Zu bedenken ist allerdings, dass knapp 40 % der Patienten mit „langsamem“ Magen gar keine anderen Komplikationen aufwiesen. Berichten Diabtetespatienten von entsprechenden Symptomen, sollte man eine Gastroparese immer abklären – das gilt für eine Typ-1- wie für eine Typ-2-Erkrankung, betonen die Autoren. Das Auftreten von Komplikationen kann mit einer Magenlähmung in Verbindung stehen und ein zusätzliches Indiz sein, allerdings ist es nicht zwingend nötig.
Quelle: Parkman HP et al. A J Gastroenterol 2019; 114: 1778-1794; DOI: 10.14309/ajg.0000000000000410