Weiße Flecken auf der Haut: Therapie von Vitiligo
Geduld – das ist wohl eines der wichtigsten Zauberworte in der Therapie der Vitiligo. Denn bis zum sichtbaren Erfolg kann geraume Zeit vergehen. Doch das Durchhalten lohnt sich.
Als erste mögliche Therapieoption nannte Professor Dr. Bernadette Eberlein von der Hautklinik Campus Biederstein der Technischen Universität München topische Entzündungshemmer, d.h. Kortikosteroide (Klasse III) oder Calcineurininhibitoren. Je nach Lokalisation lassen sich damit Repigmentierungsraten von bis zu 75 % erzielen. Sehr gut funktioniert alternativ oder in Ergänzung auch die Phototherapie. Sie bringt bei bis zu 100 % der Patienten wieder Farbe ins Spiel.
Lokal eignen sich Excimer-Laser oder -Lampe mit 308 nm zwei- bis dreimal pro Woche für zunächst drei Monate. Dem gleichen Regime folgt die systemische Bestrahlung, vorzugsweise mit 311-nm-UVB-Strahlen. Sie beginnt mit niedrigen Dosen (150–250 mJ/cm2), die man um 10–20 % steigert, bis ein pinkfarbenes Erythem erscheint. Ein Ansprechen zeigt sich in der Regel nach drei bis sechs Monaten und dann sollte die Phototherapie bis zu maximal 24 Monaten fortgesetzt werden.
Die Chirurgie hat ebenfalls einen Platz im Behandlungskonzept. Bei stabiler Erkrankung über sechs Monate und kleinen Läsionen kommt eine Gewebe- oder Zelltransplantation infrage. Die systemische Behandlung mit Steroiden verhindert bei 90 % der schwer Betroffenen das Fortschreiten der Erkrankung. Sie lässt sich z.B. als orale Minipulstherapie durchführen. Die Patienten nehmen Dexamethason an zwei aufeinanderfolgenden Tagen die Woche über drei bis sechs Monate, beginnend mit 2,5 mg, was sich auf 5–10 mg erhöhen lässt. Zum Abdecken von anhaltend weißen Flecken steht die Camouflage zur Verfügung.
Als letztes und irreversibles Mittel bleibt bei therapierefraktärer Vitiligo mit mehr als 70%iger Ausbreitung über den Körper die Depigmentierung (s. Kasten). Eine generell ungünstige Prognose hat die Vitiligo, wenn sie in der Kindheit beginnt, länger als drei bis fünf Jahre dauert, sich über mehr als 30 % Körperoberfläche ausdehnt oder in den vergangenen sechs bis zwölf Monaten progredient verlief, erklärte Prof. Eberlein.