Reizdarm Wirksame Ernährungsumstellung

Autor: Dr. Anna-Lena Krause

Eine Ernährungsumstellung reduziert Reizdarmsymptome signifikant besser als eine medikamentöse Behandlung. Eine Ernährungsumstellung reduziert Reizdarmsymptome signifikant besser als eine medikamentöse Behandlung. © Daniel Vincek – stock.adobe.com

Wer unter Bauchschmerzen, Blähungen und verändertem Stuhlgang leidet, kann dagegen Medikamente nehmen. Noch wirksamer scheint es jedoch zu sein, die Ernährung umzustellen.

Eine Forschergruppe aus Schweden hat untersucht, inwieweit Diäten im Vergleich zu Medikamenten die Beschwerden im Rahmen eines Reizdarmsyndroms bessern. An der Studie nahmen 294 Patienten mit moderatem bis schwerem Reizdarmsyndrom teil, die in drei Gruppen unterteilt wurden. Die Teilnehmer stellten über vier Wochen ihre Ernährung um (entweder Low FODMAP* in Kombination mit traditioneller Ernährungsberatung oder Low Carb), oder sie nahmen entsprechend des dominanten Symptoms ihrer Erkrankung Medikamente ein. 

Die beiden Varianten der Ernährungsumstellung linderten die Reizdarmsymptome signifikant besser als die Medikamenteneinnahme, berichten Dr. Sanna Nybacka und ihre Kollegen von der Universität Göteborg. Der Wert im IBS-SSS* sank bei 76 % in der Low-FODMAP-Gruppe, bei 71 % in der Low-Carb-Gruppe und bei 58 % in der Pharmakagruppe um mindestens 50 Punkte. Der maximal erreichbare Score liegt bei 175. 

Darüber hinaus besserten sich in allen drei Gruppen Lebensqualität, Ängste und Depressionen. Insgesamt neun Teilnehmer, davon fünf aus der Medikamentengruppe, brachen die Intervention aufgrund von Nebenwirkungen ab. Schwere unerwünschte Ereignisse traten jedoch nicht auf.

* Fermentable oligo-, di-, monosaccharides and polyols
** Irritable bowel syndrome severity scoring system

Quelle: Nybacka S et al. Lancet Gastroenterol Hepatol 2024; 9: 507-520; DOI: 10.1016/S2468-1253(24)00045-1