Zu viel Salz schadet dem Immunsystem
Mehr als ein gestrichener Teelöffel Salz (6 g) täglich sollten es laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung nicht sein.1 Doch laut Robert Koch-Institut kommen Frauen hierzulande im Mittel auf etwa 8 g und Männer auf 10 g. In der Konsequenz geht dies nicht nur mit einem höheren Risiko für Hypertonie einher, sondern schadet auch dem Immunsystem.
Damit die Salzkonzentration in den Organen konstant bleibt, wird ein Zuviel über die Nieren ausgeschieden. Doch der renale Natriumchlorid-Sensor, der diesen „Entsorgungsprozess“ aktiviert, sorgt gleichzeitig auch dafür, dass Glukokortikoide im Körper akkumulieren. Diese wiederum hemmen dann Granulozyten.
An Mäusen zeigten Forscher um Katarzyna Jobin des Universitätsklinikums Bonn, dass Infektionen mit E. coli bzw. Listeria monocytogenes unter einer salzreichen Ernährung viel stärker verlaufen als unter der empfohlenen Höchstmenge. Die Bakterienzahl war in Milz und Leber der Tiere erheblich erhöht, um das 100- bis 1000-Fache.
Immunzellen reagierten schlechter auf Bakterien
In einer zweiten Untersuchung nahmen Freiwillige eine Woche lang täglich 6 g NaCl zusätzlich zu sich. Im Vergleich zu den Ausgangswerten war der Glukokortikoidspiegel im Blut der Teilnehmer erhöht. Kein Wunder also, dass die entnommenen Immunzellen deutlich schlechter auf die Bakterien reagierten.
1. Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Ernährung 2020