Darmkrebsscreening Zweimal Stuhl, bitte
Für das Darmkrebsscreening eignet sich ein doppelter Stuhlbluttest scheinbar ebenso gut wie die einmalige Koloskopie. Das lässt eine Studie mit 60-jährigen Schweden vermuten. Von den rund 31.000 zur Spiegelung Geladenen nahmen 35 % daran teil, am zweifachen immunologischen Test 55 % der rund 60.000 Kandidaten.
Entdeckungsrate etwa gleich hoch
In der Intention-to-Screen-Analyse wurde mit der Inspektion bei 0,16 % der Patienten ein kolorektales Karzinom entdeckt versus 0,2 % im Testkollektiv. Fortgeschrittene Adenome fielen mit der Endoskopie in 2,1 % der Probanden auf gegenüber 1,6 % in der fäkalen Blutkontrolle. In der Spiegelung sah man zudem mehr große Adenome im rechtsseitigen Kolon. Dafür war das Risiko natürlich höher: Während der knapp 17.000 Koloskopien gab es zwei Perforationen und 15 schwere Blutungen, aber keine Todesfälle.
Die gute diagnostische Ausbeute und die niedrige Komplikationsrate sprechen für den zweimaligen Stuhltest als Alternative zur Koloskopie. Ein Nachweis der Mortalitätsreduktion fehlt allerdings noch.
Quelle: Forsberg A et al. Lancet Gastroenterol Hepatol 2022; DOI: 10.1016/S2468-1253(21)00473-8